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Klar, einfach und zielsicher; im Kollektivbewusstsein mit den Tugenden seiner Titelfigur Impossible Woman a.k.a. Ninja Avenger auf ihrem tödlichen Lebensweg formuliert Regisseur und Action Director Tommy Lee eine in sich geschlossene Note. Hier wie dort ist die Vorbereitung genauso wichtig wie die Ausführung, und darf gerade wegen dem Paradoxen der Lage kein Fehler gemacht werden. Die Eigentümlichkeiten der Produktion, die im Subgenre sehr früh, noch vor Lee Tso-nams 1983 folgenden Challenge of the Lady Ninja und Life of a Ninja angesiedelt ist, und das Individuelle des Charakters zusammen ergeben das eigentliche Besitzstück des Filmes. Eine Art selbstgewählter Wahnsinn, in der der Drang der Absurdität ebenso willkommen ist wie die Beanspruchung zahlreicher, wenn auch bis auf den furiosen Showdown etwas verklemmter Kampf- und Stuntszenen und das Offizielle der Bewunderung von Darstellerin Elsa Yeung:

Um ihre Schuld gegenüber der einst ihr das Leben rettenden Geschäftsfrau Boss Nancy Chao [ Yuko Mizuno ] abzuzahlen, hat sich die ehemalige Sekretärin Marylin [ Elsa Yeung ] einer neuen Berufung verschrieben. Als Ninja Assassin erledigt sie im Auftrag der nach außen hin mit einer Shipping Company firmierenden, heimlich aber mit Drogen handelnden Kriminellen Chao und Lo Chin [ David Wu ] die einstigen Businesspartner wie Kevin [ Tung Kei ] und Frank [ Tin Ming ], die nunmehr als Kronzeugen im Gewahrsam der Polizei und dort unter Schutz von Fu, Chief of Narcotics [ Don Wong Tao ] stehen. Als dieser auf die Spur der Attentäterin kommt, und Marylin auch bei ihrer scheinbaren Freundin auf die Abschussliste und so ins Visier des losgeschickten Killers Tiger [ Cheng Fu-hung ] und so die Angelegenheit außer Kontrolle gerät, wird auch Chaos ahnungsloser und in Mo Ling verliebter Bruder Willie [ Yun Zhong-yue ] sowie ihr anderer Verehrer Peter Chu [ Man Lee-pang ], ein Nachtclubsänger, in den zunehmend letalen Streit hineingezogen. Um die Verwirrung ein für allem mal zu beseitigen, lässt Boss Chao ihren Fahrer, Bodyguard und Liebhaber in Personalunion [ Yasuaki Kurata ] aus Japan einfliegen.

Inmitten vieler Männer, die ihr aus verschiedenen Gründen nachsteigen, sei es, um sie ins Bett zu bekommen, ob nun mit Gewalt oder dem Schmacht der Gefühle, sei es, um sie dingfest zu machen oder gleich vollständig aus dem Verkehr zu ziehen; Yeung ist stetig Mittelpunkt und Vormachtstellung des zusehends charmierten Geschehens. Ob nun in komplett schwarzer Angriffsmontur, mit dem Handtuch um die Hüfte nach einem Schaumbad, dem gelben Freizeitoutfit oder der hautengen Jeans während eines Ausfluges hoch oben über der Stadt, stets liegt die Aufmerksamkeit auf dem anmutigen Äußeren, das obwohl gerade nicht reich an detaillierten Einblicken auch eine schöpferisch anregende Schauspielerin zeigt. Als Darstellerin und Verkörperung einer zu recht selbstbewussten Frau, die nicht extra betonen muss, etwas Besonderes zu sein, und es trotzdem in jeder Sekunde ausstrahlt.

Von maßgeblichen Einfluss und als Rettungsanker fungierend ist diese Wirkung der bloßen Vorhandenheit ihrer Nah- und Großaufnahmen auch auf sonst vorherrschende räumliche Enge der Einrichtungen, sowie die existenzverlustigen Minuten, in denen weniger bis scheinbar nichts passiert, sich die Anschleichaktionen oder Nichtigkeiten häufen, in denen bündelweise Belangloses von sich gegeben oder längst geklärtes als erneute Frage aufgeworfen wird. Einige Meter Zelluloidband voll mit dramaturgischen Irrsinns-Eingebungen im hässlichen Ambiente, die mal nicht mit der Sensationslust spekulieren, sondern mehr veranschaulichen wollen, als eigentlich gewusst werden will, und wo die Grenzen narrativer und inszenatorischer Kunst unvermeidlich aufgezeigt werden.

Nachträglich einfügte Rückblenden sollen das Interesse an den Gegenspielern (wie als Vorwegnahme des '92er Naked Killer) erhöhen, wobei die gesamte Figurenkonstellation gerade bei der Bruderfigur inmitten der Schaltstelle von erst Freundschaft, dann Feindschaft zu seiner Schwester ausgerechnet die schwächsten Sätze im Drehbuch und die merkwürdigste Veränderung vom waghalsigen Aufreißer über den Pantoffelhelden bis hin zum emotionalen Wrack abbekommen hat. Alles weitere darum legt sich in gründlicher und kenntnisreicher Unbedingtheit die Rolle eines veranschaulichten Groschenheftes voll mit exploitativer Trivialität zu und verbildlicht so alsbald auch nur das passionierte Wüten widerstreitender Parteien und ihrer Interessen. Eine systematische Ausbeutung von kleinerem und größerem Aktionsgewimmel, inszenatorisch sicherlich leicht holprig, aber mit dem Willen zu Mehr.

Besonders der Drang, sich auch auf der Straße mit allerlei Vehikeln auszutoben, die Wagen durch Mauern, hinter anderen Fahrzeugen oder durch die Luft wirbelnd zu jagen, kommt dem ansonsten eher preiswert gesetzten, aber dennoch wenn schon Kosten, dann doch keine Mühen scheuenden Werk in positiver Überraschung zu gute. Die zerstückelte Erscheinung, die den gemäßigten Materialeinsätzen anfällt, tritt auch bei den genauso zahlreich justierten Martial Arts Einlagen auf, wobei auf die Könnerschaft von Don Wong Tao und Yasuaki Kurata leider wenig und dann fast zu spät, und ansonsten nur auf die üppig vorhandene Schergenschar und ihren teils ungelenken Kombinationen zurückgegriffen wird.

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