Un Bianco vestito per Mariale - Spirits of Death (1972)
Alternativtitel:
-Awaited Death
-Exorcisme tragique
-Mueta espera, Lo
-Spirits of death
-White Dress for Mariale, A
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1972
Regie : Romano Scavolini
Darsteller:
Ida Galli aka. Evelyn Stewart
Ivan Rassimov
Luigi Pistilli
Pilar Velázquez
Ezio Marano
Giancarlo Bonuglia
Gianni Dei
Edilio Kim
Gengher Gatti
Giancarlo Bonuglia
Shawn Robinson
Carla Mancini
Ja die Mariale (Ida Galli) hat es nicht leicht, in ihrer Kindheit musste Sie mitansehen, wie ihre Mutter samt Liebhaber von ihren Vater per Muskete ins Jedenseits befördert wurden und er sich danach selbst
richtete. Dies hinterliess tiefe Spuren in ihrer Psyche, 20 Jahre danach lebt sie mit ihren Mann (Luigi Pistilli) und seinen Gehilfen in einen einsamen
Waldschloss. Zurückgezogen wird sie hier mit Medikamenten von Beiden
sediert und von der Realität ferngehalten.
Alleine die Anfangsszene gehört detailiert erwähnt, da sie mit ihrer Ästhetik,
was ganz besonderes ist und Vorlage für bestimmt so manchen Kultregisseur wahr. Tarantino selbst benutzte dieses Stilmittel des öfteren, zuletzt aber klar und deutlich bei Django, wo der Sklavenhändler vom Pferd geschossen wird.
Gleichzeitig nimmt sie den Zuschauer auch ein gewisses Maß an Vorerwartungen und betimmt die komplette Gangart des Filmes was einfach genial ist. Doch nicht nur diese Szene ist ein Freudenfest für den gebildeten Cineasten, es gibt viel zu betrachten in diesen filmischen Kleinod, das uns erst jetzt, zugänglich gemacht wurde....
Da wäre einmal eine Szene in der mit einer Pistole, eine Schlange, vom Bein der aufreizenden Spanierin Mercedes (Pilar Velázquez) weggeschoßen wird (Realistiker werden hier abschalten - Trashfans Freudentränen weinen)!
Auch eine wilde Geisterbahnfahrt durch die Katakomben des Schloßes, wird Genrefans begeistern, da sie sehr an das gotische Schaffen eines Maro Bavas erinnert und einen tiefen Einblick in Mariale´s Psyche bietet,
gleichzeitig auch Einleitung für eine Sequenz des Filmes ist, in der sich die Darsteller komplett selbst verlieren.
Genau auf diese Szene möchte ich genauer eingehen, sie hat mich sehr an Marco Ferreri´s "Das große Fressen" erinnert. Nicht nur das, es ist noch viel
mehr: Eine frühzeitliche "Rocky Horror Picture Show" die einen die sexuellen Vorzüge des Rollenspiels aufzeigt! Wär dieser Film nicht vor den genannten Streifen enstanden, möchte man glatt meinen, Scavolini habe sich von diesen inspirieren lassen!
Viele mögen sich bisher fragen wo der Giallianstrich des Filmes bleibt, denn
gerade die gothische Szenerie, zeichnet keinen Giallo aus, eher sind es
die Morde, die hier wieder traditionell aus den Schatten oder der Egoperspektive geschehen und auch Genretypisch recht mies rüberkommen - Man kann die Angst und Hilflosigkeit der Opfer förmlich spüren!
Fiorenzo Carpi (Pinocchio), der hier den Soundtrack beisteuert, hat volle Arbeit
geleistet und das ganze mit Klängen untermalt, die uns bis in die heutige Zeit verfolgen und das Herz, jedes Italofans höher schlagen lassen.
Doch nicht nur er hat hier gute Arbeit geleistet, auch die Darsteller Ivan Rassimov und Luigi Pistilli verleihen den Film die nötige Genrepräsenz. Besonders Ivan Rassimov, kann hier hervorstechen und mal den "Good Guy" spielen, für mich die Rolle, in der er mich überzeugt hat!
Viel möchte ich nicht mehr verraten, außer, das
der Film als Vorläufer zu den hier zu unrecht beschlagnahmten "Nightmare
in a Damaged Brain" gesehen werden kann und es eine Schande ist, das er
bisher nicht in Deutschland erhältlich wahr!
Camera Obscura hat
sich erbarmt und diesen Klassiker ein Zuhause gegeben, wie gewohnt auf
DVD in Topqualität und netten Extras! Unter anderen ist wieder ein
Audiokommentar von Marcus Stiglegger und C. Keßler an Bord, die mehr
Wissenswertes über die damalige Filmwelt preisgeben.
Das einzige was es anzumerken gibt: Es gibt hier nur Originalton mit deutschen Untertiteln!