Dani und ihr Freund Christian begeben sich auf einen Sommertrip nach Schweden. Gemeinsam mit Christians Clique sind sie zu einem besonderen Mitsommerfestival eingeladen. Doch der anfänglich idyllische Eindruck der abgelegenen Gemeinschaft trügt, die freundlichen Dorfbewohner verhalten sich nach und nach verdächtiger. Sie bereiten ein Ritual vor, das nur alle 90 Jahre zelebriert wird. Was als Fest der Liebe und Glückseligkeit angekündigt wird, entpuppt sich als blutiges Fest, das das sonnengeflutete Paradies bis in die Eingeweide erschüttert.
Welch martialischer Text - besonders gegen Ende.
Der Streifen wird im Internet entweder total niedergemacht oder in den Himmel gelobt. Letzteres hauptsächlich von Menschen, die in allem Kunst erkennen. Bis zu einem gewissen Grad kann ich das sogar nachvollziehen doch irgendwann ist es dann auch zu viel. Aber der Reihe nach.
Der Streifen braucht erst einmal eine Weile bis er in die Gänge kommt. Die Charaktere werden recht ausführlich vorgestellt, was für den weiteren Verlauf des Films nicht zwingend notwendig gewesen wäre, denn vieles was man da erfährt, hat später gar keine wirkliche Bewandtnis.
In Schweden angekommen ist man zuerst einmal erstaunt und partiell auch begeistert von der Offenheit der Menschen und zwar so sehr, das gleich 2 der Herrschaften ihre Diplomarbeit darüber schreiben wollen. Erst mit zunehmender Dauer erkennt man, dass hier etwas nicht stimmt. Spätestens nach dem Tod zweier Personen, der, das muss man schon zugeben, sehr wirkungsvoll optisch inszeniert wurde.
Doch an dieser Stelle fragt man sich dann schon, wieso man nicht den Ort verlässt. Zwar wird man darüber aufgeklärt, wieso das passierte, doch das würde mich schon nachdenklich stimmen. Spätestens jedoch, als mehrere der Freunde verschwinden, was mit einem lapidaren „sind schon gefahren“ erklärt wird, wurde ich doch hellhörig werden.
Aber lassen wir diese etwas merkwürdigen Verhaltensweisen der Protagonisten mal zur Seite hat der Streifen eine schick-schaurige Atmosphäre, was besondere Pluspunkte gibt, da der Film komplett im Hellen spielt.
Aber die letzten 25 Minuten des überlangen Films, den man wirklich um eine halbe Stunde kürzen können sind dann, sorry, komplett dämlich und nicht mehr ernstzunehmen. Das ist dann auch keine Kunst mehr sondern tolater Quatsch. (möchte nicht zuviel spoilern)
Natürlich erwartet man von diesem Regisseur kein Mainstreamkino, das waren weder HEREDITARY noch seine Kurzfilme, aber hier treibt er es gegen Ende echt ein wenig zu weit. Ich wüsste gar nicht in welches Genre ich diesen Film einordnen sollte. Drama?
So bleibt unter dem Strich ein Streifen bei dem besonders da Feuilleton laut aufschreit „Kunst, Kunst, Kunst“ der normale Kinozuschauer aber etwas verstört zurückbleibt. Die ersten 2 Stunden haben mir durchaus gefallen, auch wenn ich die ein oder andere Szene dusselig fand (wie schreibt man eigentlich ein Drehbuch zu so einem Film?), aber der letzte Abschnitt ist so unfassbar blöd, dass ich nur eine mittlere Bewertung geben kann.