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Bereits zu Beginn schafft es der Film eine Grundstimmung des Unbehagens zu verbreiten. Als Zuschauer weiß man nie, was einen erwartet und man ist teilweise in einer Lauerstellung. Dani ist hier auch ein äußerst schwerer Charakter, denn in ihrer Familie sind psychische Probleme keine Seltenheit.


Das lässt sie auch vereinsamen und auch wenn sie offiziell nie behauptet, selbst ein paar Probleme zu haben, kommen diese immer wieder in Panikattacken zum Vorschein, die sie jedoch eher für sich behält. Die Beziehung zu ihrem Freund Christian ist zudem nicht gut, bleibt sie jedoch nach einer tragischen Nachricht bestehen.

Den alltäglichen Horror zu präsentieren und dazu einen Ausflug in einen anderen Ort voller Mythen und Riten zu reisen, ist schon sehr poetisch, wie auch einige Bilder, die gezeigt werden. Hier wird eine einfache Autofahrt einmal auf dem Kopf gefilmt, oder es folgen ab und an schnelle Schnitte.

Der Film baut sich langsam auf und immer wieder fragt man sich nach dem Geheimnis, welches die Einheimischen mit sich tragen. Hierbei werden immer nur nach und nach weitere Fährten gelegt und der Zuschauer wird auch immer öfter zum Nachdenken angeregt. Dies wird auch ein Grund dafür sein, dass einige mit "Midsommar" fremdeln werden.

Das schwedische Fest ist zudem eigentlich auch ein vollkommen friedliches Ritual, was sogar den größten Nationalfeiertag des Landes darstellt. Nicht unverständlich, dass hier auch einige Schweden nicht sehr begeistert von der Darstellung im Film sind.

Natürlich muss man hier sehen, dass es sich um einen speziellen Clan, der eine Art Ursprung in einer Sekte zu haben scheint. Somit sollte man hier das große Ganze sehen, was jedoch wirklich sehr schwer zu verdauen ist.

Es folgen häppchenweise drastische Szenen, die dann auch immer heftiger werden und dem Zuschauer ziemlich viel zumuten. Zudem bleiben einige Fragen immer wieder offen, die aber weitreichend geklärt werden. 

Auch das Ende lässt einen Nachdenkend zurück, wobei der Film schon im gesamten Verlauf eine Antwort auf das letzte Bild gegeben hat. 

Midsommar ist ein hervorragend inszenierter Film, der mit krasser Bildgewalt eine gruselige Geschichte erzählt ohne jemals Jump Scares benutzen zu müssen. Das allein zeugt von wahrer Klasse.

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