Ist das nicht irgendwie komisch liebe Leser? Da hatte ich "Wishcraft" schon so oft in der Hand, aber irgendetwas hinderte mich immer wieder daran ihn mir auszuleihen oder zu kaufen, ja selbst über den Inhalt hatte ich mich nie wirklich informiert und mit einem Blick aufs Cover, wurde "Wishcraft" für mich als bedeutungslos abgestempelt. Woran dieser Anfall von Blödheit kam, weiß ich bis heute nicht. Vielleicht am Überdruss von Tennie-Slashern, die uns in den letzten Monaten viel Abverlangten!?! Wie dem auch sein, nach dem man mir sagte das ich den Film unbedingt schauen sollte tat ich dies auch und nach dem ich die DVD in der Hand hielt, verstand ich nicht mehr, wieso mir das Cover damals nicht gefiel. Immer noch skeptisch schob ich die DVD in den Player und schaute mir den Film an und wisst ihr was? Ich habe es nicht bereut.
Von Anfang an reißt "Wishcraft" einen wie mit Zauberkraft in seine Bann und obwohl alles wie eine sanfte Highschool Komödie beginnt, können die Charaktere und vor allem das Geheimnisvolle geschenkt für genug Unterhaltung und Spannung sorgen, so das über die eigentlich dünne Story eines Außenseiters, der sich in das schönste Mädchen auf der Schule verliebt hinweg gesehen werden kann. Die Story ist bei weiten nicht neu und wirkt auf den ersten Blick nicht besonders originell. Der Junge Brett gespielt von Michael Weston ("Coyote Ugly", "Das Tribunal") bekommt ein mysteriöses Geschenk und hat von nun an 3 Wünsche frei, die er natürlich nur dafür nutzt, um das Herz seiner angebetet (Alexandra Holden ("In & Out")) zu erobern. Soweit so gut. Klingt ja alles nicht so toll, aber plötzlich, taucht mitten auf einem Golfplatz ein unheimliche Gestalt auf und tötet einen Jugendlichen, der sich dort gerade seines sexuellen Triebes hingeben wollte auf brutalster Art und weise und spießt seinen Kopf auf einer der Fahnen auf.
Mindestens ab jetzt wird der Zuschauer, der sich am Anfang nicht so gut amüsiert hat wie ich, hellhörig und der Spannungsbogen steig um 100 %. Von nun an wird man zwischen der von Brett herbeigewünschten Liebesbeziehung und den wirklich kruden und einfallsreichen Morden hin und her gerissen. Nie wissend, was der Zauber mit den Morden zu tun hat. Und das bleibt auch bis zum Ende so und lässt "Wishcraft" daher in keiner Minute langweilig werden. Die Morde sind fies aber nie selbst zweckhaft. Hier wird uns unter anderem der oben erwähnte aufgespießte Kopf, eine sehr intensive und gemeine Strangulierung an einer Ampel und einen in der Erde eingegrabener Jugendlicher gezeigt, dessen Kopf mit einer Bowling Kugel bearbeitet wird. "Wishcraft" bietet seit langem mal wieder all das, was ein toller Film braucht. Eine spannende Geschichte, gute Darsteller, witzige Momente und harte Gore Szenen. Zwar wirkt die Auflösung der ganzen Geschichte anfänglich etwas kitschig, aber nach kurzer Zeit findet man es nur noch Klasse und ganz nebenbei wird man noch mit einem superben Showdown belohnt. Bis dies alles geschieht, hat man die beiden turteltauben schon so stark ins Herz geschlossen, dass man selbst nach dem Enttarnen des Mörders, der eindeutig durch "Scream" und "I know what you did last summer" inspiriert wurde wissen möchte wie es mit ihnen und den Wünschen weiter geht. In einer Nebenrolle sieht man Zelda Rubinstein bekannt aus "Poltergeist" als Pathologin und Michael Aday besser bekannt als Meat Loaf, der hier in der Rolle des erfolglosen Inspektors zu sehen ist, sowie Austin Pendelton ("A Beautiful Mind", "The 4th Floor") als Geschichtslehrer Mr.Turner.
"Wishcraft" ist endlich mal wieder ein Lichtblick im Slasher Himmel und auch wenn die Story für manche vielleicht zu klischeehaft sein mag, dem geneigtem Zuschauer wird der Film durchweg gefallen und 90 Minuten mehr als nur gut Unterhalten, zumal er noch fantastische Elemente, wie das Totem mit dem Slasher-Genre verbindet.