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Brutaler Klassiker! Aber nicht im Sinne von körperlicher Gewalt innerhalb des Films, sondern von psychischer auf den Hauptdarsteller und auch die Zuschauer (welche sich wieder zu finden vermögen).
Jeder befindet sich mehr oder weniger im letztendlich sehr simplen Kreislauf des Bürgertums, mit all seinen üblichen Verstrickungen, standardisierten Abläufen und durchschaubaren Gedankengängen. Und irgendwann kommt jeder, gewollt oder ungewollt, an den Punkt an dem er seine Vergangenheit, in voller Breitseite auf die Gegenwart reflektierend, vor den Latz geknallt bekommt. Das passiert meist durch gewisse schwerwiegende Begegnungen mit jener. Wenn diese noch gebündelt aufeinander folgen, ist ein komplettes Durchschütteln des eigenen Seins nicht ausgeschlossen. Im Film ist sind das alte verlorene Freunde, stets oberflächliche Bekanntschaften, Feinde von denen man nichts wusste, Liebschaften von denen man nichts ahnte, Menschen denen man einst das Herz brach, welche die man fahrlässig verletzt hat, oder einfach im Stich gelassen und und und. Die volle Breitseite auf einmal also. Das "unbewusst" steht dabei allerdings in ganz dicken Anführungszeichen. Bis zu einem bestimmten Punkt vermag man sicher all das nicht an sich heran zu lassen, in den Spiegel zu lächeln, die perfekte Fassade aufrecht zu erhalten, aber irgendwann bröckelt diese unweigerlich, bricht, und vielleicht auch man selbst. Die Realität holt einen immer ein.

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