Review

Die Antwort auf seinen ersten Hit „When will I be famous?“ müsste sich der Sänger der ehemaligen Boyband Bros mittlerweile selbst geben können. Denn Luke Goss ist seit vielen Jahren fester Bestandteil gängiger B-Actioner und obgleich mittlerweile in seinen 50ern angekommen, noch körperlich topfit. Für Regisseur Daniel Zirilli zumindest ein solides Aushängeschild.

Ethikprofessor Nolan (Dilan Jay) hat sich Zeit seines Lebens für das US-Justizsystem stark gemacht, doch nachdem Frau und Kind vom Drogenboss Trigger (Jay Mohr) als Zeugen eiskalt erschossen wurden, hadert Nolan. Beim verzweifelten Versuch, den Killer zu töten, wird Nolan verhaftet und kommt in den Knast, wo er Unterstützung vom Anwalt Hank (Luke Goss) erhält. Hank ist Teil einer geheim agierenden Bürgerwehr, die das Gesetz der Gerechtigkeit selbst in die Hand nimmt. Nolan soll sich dem Trio anschließen…

Die Geschichte folgt den simplen Mechanismen des ebenso einfach gestrickten Rachethrillers, indem erst gar nicht zwischen Gut und Böse nuanciert wird. Der gutmütige Lehrer glaubt zunächst an das Netzt des Justizsystems, doch die großen Fische schlüpfen offenbar stets hindurch und so verliert Nolan mit der Zeit den Glauben an die Kompetenz der Cops in LA.
Derweil wird das Söldnertrio während eines typischen Einsatzes begleitet, als ein Drogendeal jäh durch Schüsse unterbrochen wird und rasch ein ordentlicher Bodycount auszumachen ist.

Einige Klischees treffen phasenweise geballt aufeinander, als Nolan einige Zeit im Knast verbringt, sich mit einem älteren Wärter anfreundet und sich gleichzeitig des Bösewichtes im Trakt erwehren muss, was mithilfe von Lehrbüchern über diverse Kampftechniken offenbar gelingt. Zwischenzeitlich wird etwas zu sehr das Tempo herausgenommen und einige Nebenfiguren nehmen Raum ein, obgleich ihr Dazutun für den Verlauf eher irrelevant ist.

Die Fights sind hingegen ordentlich knackig, aber nicht zu hektisch umgesetzt, wobei auch mal Knochen knacken, indem mit Stangen oder Haken zugeschlagen wird. Zudem gibt es einige Schießereien, bei denen nur selten auf CGI-Spritzer zurückgegriffen wird. Dabei offenbaren die Akteure eine grundlegend gute physische Verfassung, allen voran JuJu Chan Szeto, die ihre Kontrahenten beinahe katzenartig bezwingt, während Goss mehr auf Faustschläge und Hiebe setzt, gleiches gilt für Michael Paré und Dilan Jay, wobei Letztgenannter in Sachen Schauspiel noch nicht allzu erfahren ist, was einige ruhigere Szenen nur allzu deutlich offenbaren.

Die pessimistische Sicht auf die allgemeine Strafverfolgung macht es sich zwischenzeitlich recht einfach und um die Moral in Sachen Selbstjustiz zu untermauern, wird noch ein schleimiger Serienvergewaltiger bemüht. In die Tiefe geht der Stoff wahrlich nicht, er wägt nur allzu selten ab, welche Schritte gerechtfertigt sein könnten und welche bereits deutlich übers Ziel hinaus gehen, was anhand von Hauptfigur Nolan etwas ambivalenter hätte ausformuliert werden können. Simplen Trieben folgend, geht der Actioner jedoch in Ordnung, er ist treffend besetzt, wird musikalisch ordentlich belebt und genügt als anspruchsloser Happen für zwischendurch.
5,5 von 10

Details
Ähnliche Filme