Es ist schon viele Jahre her, als ich die Nachfolgefilme gesehen habe und ich glaube Teil 2 habe ich nur ein einziges Mal gesehen. Warum ich die Filmreihe so sehr gemieden habe kann ich gar nicht genau sagen, es liegt wohl in dem eher tragischen Ende von Teil 3 begründet und dass diese SF Reihe eher nicht im Weltall spielt, denn solch geartete Geschichten sprechen mich eben mehr an. Zumindest war das damals so der Fall. Heute stehe ich dem Thema anders gegenüber und mag die etwas anders geartete Sicht auf uns Menschen. Dieser Zivilisationsaspekt gefällt mir. Nach all den oberflächlichen Weltraumgeschichten beginnt man tiefer gehende Geschichten zu würdigen und zu genießen. Somit wollte ich mir diese Streifen nicht entgehen lassen und freute mich, nach Konsum des überragenden Erstlings auf ebenso gute Nachfolger.
Taylor hat die Affen hinter sich gelassen und zieht mit seiner Begleiterin hinaus in die Fremde. Er entdeckt, auf welchem Planeten er sich wirklich befindet und macht sich verzweifelt und desillusioniert auf die weitere Suche. Dabei stößt er auf allerlei seltsame Erscheinungen, die eine nicht zu unterschätzende Gefahr in sich bergen.
An anderer Stelle crasht erneut ein Raumschiff auf dem Planet der Affen. An Bord ist Brent, ein Mensch. Auf der Suche nach Taylor hat man eine Rettungsmission gestartet, mit dem Ergebnis, dass Brent nun seinerseits gestrandet ist und seine Kameraden zu Grabe trägt. Aber er gibt nach diesem Schicksalsschlag nicht auf, sondern verfolgt unbeirrt seine Mission, Taylor zu suchen. Kurze Zeit später trifft er auf Taylors Begleiterin, doch von dem Mann ist keine Spur. Die stumme Frau befindet sich auf dem Weg zu Doktor Zira, die Taylor seinerzeit unterstützte und rettete. Brent geht mit und damit beginnt ein neuerliches Abenteuer auf dem Planeten der Affen.
Schon bald nach Beginn des Filmes wurde mir etwas schmerzhaft klar, dieser Film ist in Sachen Qualität nicht wirklich mit dem Vorgänger zu vergleichen. Ihm fehlt einfach der zivilisationskritische Unterton. Vielmehr wirkt er wie ein übernatürliches Abenteuer auf dem Planeten der Affen, wobei die Affen sogar in den Hintergrund rücken, für eine Geschichte, die mir in manchen Aspekten nicht zusagt und die mehr oberflächlicher Natur ist.
Aber ich möchte den Film nicht so schlecht reden, denn er hat durchaus seine Momente und ist sicher um einiges besser, wie er sich mir nach den langen Jahren im ersten Augenblick darstellte. Systemkritisch und vielleicht auch zivilisationskritisch ist Ziras aufbegehren gegen die vorherrschende Regierung. Auch in anderen Aspekten nach ihrer Aktion auf einer Versammlung spiegeln sich kritische Töne wieder, doch fehlt es in der Gesamtheit an der Ernsthaftigkeit. Zudem gibt Charlton Heston das Zepter des Hauptdarstellers aus der Hand und wird zum Nebendarsteller. Der Mann in vorderster Reihe ist nun Franciscus James, den ich vornehmlich aus italienischen Produktionen, wie Dario Argentos „Die neunschwänzige Katze“ oder „Das Concorde Inferno“ her kenne. Seinem Vorgänger wird er zu keinem Moment gefährlich, kann aber, entsprechend dem Niveau des Filmes, die Geschichte tragen. Einen weiteren Neuzugang werden sicher die wenigsten bemerken, denn er verbirgt sich unter der Maske eines Affen. Wurde im ersten Film der Affe Cornelius noch von Roddy McDowall gespielt, so verkörpert ihn nun ein gewisser David Watson. Der Unterschied wird jedoch den wenigsten auffallen. Ich war jedenfalls der festen Meinung Roddy McDowall stecke noch unter der Maske.
Wie ich schon angesprochen habe, driftet die Geschichte stark in den phantastischen Bereich ab. Schon allein die Tatsache der Zivilisation bestehend aus Affen ist ja schon phantastisch, doch nun wird es gänzlich irreal. Verantwortlich dafür sind mutierte Menschen, die den ersten Feuersturm überlebten und ausgestattet mit übernatürlichen Kräften einen seltsamen Gott verehren. Diesen Punkt, die mutierten Menschen, finde ich blöd, denn was unter ihnen abläuft ist schwach und sogar dämlich. Sicherlich konnten die Macher damit weitere kritische Untertöne einbringen, doch sehe ich das Niveau hier um einiges unter dem des ersten Filmes. Hinzu kommt das Agieren der Affen. Es ist geprägt von sehr einfachen Strukturen und hat nicht mehr den Biss.
Dem Gesetz der Fortsetzung folgend bietet „Rückkehr zum Planet der Affen“, mehr Action. Damit kann man einige schwächen des Drehbuches ausgleichen schafft es verständlicherweise aber nicht die anspruchsvollere Zuschauerschar zu begeistern.
Das in dem Zusammenhang gebotene Ende ist für mich dann etwas versöhnlicht steht es doch im Kontext der damals vorherrschenden Form, Science Fiction Filme in einem düsteren Licht erscheinen zu lassen und damit folgt der Nachfolger in gewisser Form seinem Vorgänger.
„Rückkehr zum Planet der Affen“ kommt nicht an Franklin J. Schaffners Film heran, weder von der Inszenierung noch der Geschichte. Vielleicht schafft er es in eingeschränkten Teilen in der Aussage. Die Darsteller sind jedenfalls nicht sonderlich gefordert und die Charaktere bleiben blass, trotz dass sie im ersten Film sehr gut eingebracht wurden.
Hinsichtlich der Effekte und der optischen Inszenierung möchte ich nicht meckern, denn diese kann ich nur als gelungen betrachten. Alles in allem bin ich aber etwas enttäuscht, da meine Erwartungshaltung nicht erfüllt wurde. Vielleicht war diese auch zu hoch gesteckt, denn „Rückkehr zum Planet der Affen“ ist trotz der Schwächen unterhaltsam und hat ganz klar seine Momente.