James Franciscus spielt einen amerikanischen Astronauten, der einem zweiten Schiff durchs All folgte und wie sein Vorgänger, gespielt von Charlton Heston, 2000 Jahre in die Zukunft reiste. Auf der Erde, auf der nun die Affen herrschen, da sich die Menschen in einem Krieg gegenseitig vernichtet haben und daher im Lauf der Evolution gewissermaßen von den Affen überholt wurden, sucht er seinen Kollegen, wird aber schließlich von den Affen festgenommen. Er kann entkommen und versteckt sich in einer Höhle, wo er feststellt, dass scheinbar doch ein paar Menschen die Katastrophe überlebt haben und weiter entwickelt sind, als die Affen und die primitiven Menschen in der Prärie.
"Planet der Affen" avancierte nicht nur wegen gelungener Action und einer spannenden Inszenierung, sondern auch wegen seiner zynischen Zivilisations- und Gesellschaftskritik zum Kultfilm. Und auch in der Fortsetzung, die qualitativ deutlich hinter dem Vorgänger zurückbleibt, behält man das alte Konzept bei, das diesmal jedoch nur teilweise aufgeht.
Im ersten Teil war die Zivilisationskritik zwar überaus sarkastisch und relativ offensichtlich, aber immer noch so dezent, dass Interpretationsspielräume blieben. Doch Ted Post, der Franklin J. Schaffner als Regisseur ablöste, übertreibt es mit der Gesellschaftskritik, die er hier definitiv viel zu überhastend mit dem Dampfhammer serviert. Anfangs erinnert der Film mit Anspielungen der Gesellschaft der Affen auf die menschliche noch an den ersten Teil der Reihe und der Rollentausch Affe/Mensch, der auch diesmal den einen oder anderen Lacher hervorruft gelingt anfangs ziemlich gut, doch ab dem Zeitpunkt, in dem die menschlichen Mutanten schließlich auftreten, die eine Atombombe als ihren Gott anbeten, übertreibt es Post definitiv, verliert in dem Versuch ein möglichst erschreckendes, kritisches Szenario zu schaffen jeglichen Realismus aus den Augen und zerstört so die Interpretationsspielräume des ersten Teils. Beklemmend ist die Vision teilweise durchaus, reicht aber nicht an den Vorgänger heran.
Die Handlung um die Gefangennahme der Menschen durch die Affen, die eifrige Wissenschaftlerin, die beschließt, den Menschen zu helfen, die ausweglose Situation der Hauptfigur und andere Parallelen finden sich zum ersten Teil und damit krankt der Film teilweise an seiner Vorhersehbarkeit und Einfallslosigkeit. Dies kompensiert Post zumindest größtenteils mit einer spannenden Inszenierung und einer düsteren Atmosphäre, die bei dem perfekt gestalteten Erzähltempo durchaus Spannung erzeugen. Da auch der schnelle, gespannte Score überzeugt, auch wenn er diesmal nicht von Jerry Goldsmith stammt, und die Kulisse, sowie die Action-Szenen grundsolide in Szene gesetzt sind, hebt sich "Rückkehr zum Planet der Affen" dennoch vom Mittelmaß ab, zumal der Spannungsbogen sehr gut gelungen ist. In der zweiten Hälfte wird die Gesellschaftskritik immer übertriebener, die Atmosphäre angesichts der düsteren Kulissen und der beklemmenden Endzeitvision jedoch immer dichter und der Film damit noch ein wenig spannender und gipfelt anschließend in einem verstörenden Finale, das den Film überaus gelungen beendet. Handwerklich steht der Film seinem Vorgänger also fast in nichts nach, zumal auch Maske und Garderobe, sowie Landschaftsaufnahmen der unterschiedlichsten Sorte erneut sehr gelungen sind und bietet, wenn man als Zuschauer nicht die Ganze Zeit dem ersten Teil hinterher trauert, gute Unterhaltung und das über die volle Laufzeit.
Charlton Heston, der in "Planet der Affen" noch als Hauptdarsteller fungierte, spielt diesmal lediglich eine Nebenrolle, überzeugt in dieser jedoch erneut voll und ganz. Hauptdarsteller James Franciscus, der nicht ganz Hestons Charisma und dessen heroische Ausstrahlung hat, spielt die Hauptrolle alles in allem recht gut und fesselt den Zuschauer so durchaus an sein Schicksal. Modell Linda Harrison bietet auch diesmal einiges fürs Auge und spielt die primitive, aber überaus sympathische, Nova erneut sehr gut.
Fazit:
Unterhaltsam ist "Rückkehr zum Planet der Affen" mit seinen gelungenen Action-Szenen, seinem grundsoliden Spannungsbogen, der düsteren Atmosphäre, seiner beklemmenden Zukunftsvision und der spannenden Inszenierung durchaus und auch der Cast ist ähnlich gut wie beim ersten Teil. Hinter seinem Vorgänger bleibt der Film dennoch zurück, da das Konzept allmählich erste Verschleißerscheinungen bekommt und die Zivilisationskritik, die hier deutlich übertrieben dargestellt wird, nicht mehr so richtig zündet.
70%