Als 2006 die ersten Bücher der „Drei !!!“ erschienen und drei Jahre später entsprechende Hörspiele, räumten Fans des offensichtlichen Vorbilds dem Abklatsch für Mädchen kaum eine Chance ein. Doch die Serie hielt durch und kommt bislang auf über 80 Hörspiele, die erste Kinoauswertung ließ indes rund zehn Jahre auf sich warten. Ein Problem gegenüber Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews haben sowohl die Romane, als auch die Hörspiele und nun auch der Kinofilm gemein: Dem Ermittlertrio mangelt es an Personality.
Die Ferienzeit nutzen die Freundinnen Kim, Franzi und Marie mit Proben für das Theaterstück Peter Pan, zu dem der schrullige Intendant Robert (Jürgen Vogel) aufrief. Doch bereits beim Casting kommt es zu Sabotageakten, man findet Warnungen vor und kurz darauf wird sogar jemand entführt. Bis zur Premiere läuft den Drei !!! die Zeit davon…
Der temporeiche Einstieg bereitet immerhin Laune, als die drei Detektivinnen einen Dieb auf drei Arten verfolgen, um ihn schließlich zur Strecke zu bringen. Leider kommen die Figuren kaum über stereotype Charakterisierungen hinaus: Kim ist die Gründerin, die Tagebuch führt und als Leseratte bekannt ist, Franzi ist die Sportliche, die meistens auf dem Skateboard unterwegs ist, während Marie als Tochter eines erfolgreichen Schauspielers in einer Villa mit Pool wohnt und viel Zeit und Geld in Mode investiert. Als Zentrale dient dem Trio ein Stall, welche jedoch nur kurz besucht wird, denn ein Großteil der Handlung spielt sich im Theater ab.
Jenes sorgt mit vielen bunten Requisiten, einigen Geheimgängen und verborgenen Räumen für Abwechslung und auch der Fall um den Saboteur entpuppt sich als nicht ganz so eindeutig.
Leider wird Ermittlungsarbeit eher am Rande betrieben, denn anbei hat man es noch mit einer Ausreißerin und ihrem Hund zu tun, während Liebschaften, Eifersucht und ein Date deutlich zuviel Platz einnehmen. Immerhin, bei Letzterem erhält Armin Rohde einen Gastauftritt als Kneipenwirt, auf dessen Karte nur fünf Gerichte verzeichnet sind.
Auch Jürgen Vogel dreht als überkandidelter Schauspielintendant herrlich auf und erdet das bunte Treiben der Jungmimen ein wenig, gleiches gilt für Sylvester Groth in einer eher düsteren Erscheinung. Wobei die jungen Mimen treffend besetzt sind und unterm Strich ganz ordentlich performen. Auch die Musik hebt zuweilen die Stimmung, wobei ein, zwei Songs partiell ein wenig Fahrt herausnehmen.
Dennoch mangelt es hüben wie drüben an Schwung und Elan, an Esprit und Charme und auch der Humor kommt deutlich zu kurz. Das Ermittlertrio entpuppt sich als wenig markant, es gibt kaum Hintergründe zu den Figuren und auch wenn der Fall den einen oder anderen kleinen Haken schlägt, so dümpelt die Angelegenheit bis auf den etwas besser geratenen Showdown ohne Höhepunkte vor sich hin. Da wünscht man sich glatt ein Sägen mit gleichzeitigem Hämmern, ein „Jab, Jab, Jaaab“ („Halt den Schnabel, Blacky“), ein klingelndes („Schalt den Verstärker ein, Erster!“) Telefon und…
4,5 von 10