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Ein Mann, ein Actionheld, eine Spielfigur erlebt jeden Tag dasselbe. Er wacht auf und eine Horde verrückter Kopfgeldjäger will ihm ans Leder. Mal kommt er weiter und überlebt etwas, auch aus Übung und Gewohnheit, mal stirbt er schon recht früh. Aber über einen gewissen Punkt hat er es auch nach Monaten noch nicht geschafft. Dabei gilt es eigentlich seine große Liebe zu rächen! Und das ist „Boss Level“ heruntergebrochen - in etwa der kommende „Free Guy“ meets „Happy Deathday“. Klingt besonders für Zocker spaßig und kurzweilig. Und genau das ist er auch.

Ein harter Actionkracher zwischen „Edge of Tomorrow“ und „Smokin' Aces“, gefühlt von Gamern für Gamer. Vom Intro bis zum Speedrun, von Game Over bis „Einer geht noch“, von Indizierung bis Mainstream, von Real Life bis Virtual Reality, von fehlenden Checkpoints bis Cheatcodes, von 8-Bit bis Just Cause, vom Samuraischwert bis Serious Sam. „Boss Level“ hat Schauwerte, Insider, Spielspaß und sogar noch genug Gefühle im Kern. Mit dem Ende kann ich mich auf den ersten Blick nicht 100% anfreunden - aber die meiste Zeit war ich am Nicken, am Jubeln, am Grinsen und sehr, sehr zufrieden. Einer der besseren Filme seiner Art - trotz des eigentlich ausgetretenen „Timeloop“-Pfads. In etwa der harte, aber ebenso augenzwinkernde und sympathische Cousin zu „Palm Springs“. Eigentlich ist Naomi Woods zu gut für das simple Love Interest und Mel Gibson zu gut für den simplen Bad Guy - und dennoch regt man sich darüber nicht auf, dennoch funktioniert auch das, versprühen sie Mehrwert und Klasse. Das Konzept kennt (trotz ein paar winziger Längen im Mittelteil) nur den Vorwärtsgang, Frank Grillo ist der perfekte Actionheld, dem man solch einen auf ihn zugeschnittenen Hit wirklich mal gönnt. Schade, das hätte in normalen Zeiten sogar ein Kinoerfolg werden können. Soundtrack kickt auch oft genug in den Turbo. Vielleicht wird’s ja ein kleiner Kulthit. Ich würd's gönnen. „Boss Level“ fordert die Hardware zwar nicht allzu sehr und beansprucht die Nerven der Zuschauer nur sparsam - aber ein geiler Ballermann ist er ohne jeden Zweifel in meinem Buch! 

Fazit: eine der besten „Videospielfilme“. Wer „Gamer“, „Guns Akimbo“ oder „Hardcore“ mag, wer sich schon seit Monaten mit der neuen PlayStation die Zeit um die Ohren schlägt, wem Solid Snake oder Rico Rodriguez etwas sagen - der darf, nein muss bei „Boss Level“ einen Blick riskieren! 

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