Ein überraschend unterhaltsamer Film.
Viel hatte man von ihm vorher ja nicht gehört und ihn auf der ofdb zu finden, war nicht gerade ein Leichtes. Das hat natürlich seine Gründe: Die schauspielerische Besetzung ist nicht das Beste, was man je gesehen hat und mit innovativen Ideen sollte man hier lieber nicht rechnen.
Es geht um die eiskalte, aus Rache agierende Killerin Bridget (Gabrielle Fitzpatrick). Ihre Geschichte möchte ich hier nicht ausbreiten, denn sie wird im Film sehr schön nach und nach Preis gegeben, bis man ihre Taten schlussendlich nachvollziehen kann. Zusammen mit ihrem langjährigen Freund Renault und dessen Sohn Luc plant sie die Ermordung der Familie Karpov. Das gelingt weitgehend, nur Sergej überlebt leider. Dieser vermutet, von der aufstrebenden Reilly-Familie in’s Visier genommen worden zu sein, was nicht der Wahrheit entspricht...Die schauspielerischen Leistungen sind durchwachsen. Fitzpatrick kann ihre Rolle als Killerin nicht durchweg überzeugend darstellen, streckenweise nimmt man ihr die Härte einfach nicht ab. Gut gefallen hat mir dagegen Phillip Rhys als Luc. Er bringt frische Luft in dem Film und verkörpert seine Rolle stark. Anders bei Ed Lauter. Ich habe mich sehr gefreut, ihn in diesem Film zu erblicken, da er mich in "Nicht noch ein Tennie-Film" als Footballcoach überzeugt hat. Hier ist er aber mit seiner Bossrolle etwas überfordert, er bleibt etwas blass, obwohl es Spaß macht, diesem einzigartigen Individuum bei der Arbeit zuzuschauen.
Nachteilhaft ist die Umsetzung der "Familiengeschichten". Die Karpovs, die als mächtige Familie eingeleitet werden, entpuppen sich als wehrlose Opfer. Nicht einmal als Sergej alleine dasteht, gibt es jemanden, der ihm zur Seite steht, um ihn zu beschützen. Ähnlich verhält es sich mit der Reillyfamilie. Sie besteht offenbar nur aus drei Leuten, deren Verhalten nicht immer professionell ist. (Das lässige Eintreten in den Raum, als Sergej von Bridget heimgesucht wird) Dadurch werden dem Zuschauer die hier angestrebten Dimensionen eines Familienkonfliktes nicht bewusst. Das ist schade, man hätte nur den ein oder anderen zusätzlichen muskulösen Bodyguard einstreuen müssen, schon wäre das Bild der Truppen besser geworden.Dennoch ist "Farewell, my love" (warum heißt er eigentlich nicht "Adieu, mon amour"???) ein unterhaltsamer und bis zum Schluss spannender Film, der ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, wie ich finde.
Fazit: Ein nicht beachteter Action-Krimi, der zu unterhalten vermag. Schauspielerische Leistungen, das kitschige Ende und die Storyumsetzung können aber nicht bedenkenlos gelobt werden. Sogar ein, zwei harte Szenen darf der Zuschauer bewundern. Insgesamt 6 Punkte. EuerDon