Ja, das Teenagerleben ist nicht leicht. Die Liebe quält mehr, als dass sie beflügelt und die Schulrowdys mobben einen. Diese Erfahrungen macht der junge Aske ebenso, bis ihm eines Tages eine Stoffpuppe, genauer gesagt ein karierter Ninja, zum Geschenk gemacht wird. Was Aske zu diesem Zeitpunkt nicht weiß: die Puppe führt ein Eigenleben und ist auf einer Mission.
Und diese hat einen ernsteren Hintergrund, als die Präsentation andeuten möchte. Denn der kleine karierte Ninja wurde durch Kinderarbeit ein einem thailändischen Sweatshop hergestellt. Dass der Beginn des Films hierfür ein Bewusstsein schafft (oder schaffen will), ist mal ein interessanter Ansatz.
Manches ist dafür wenig nachvollziehbar. Beispielsweise die Patchworkfamilie, in der Aske lebt. Was auch immer seine Mutter in dem dödeligen Partner gesehen haben muss, um sich mit ihm ein gemeinsames Leben zu wünschen, der Film bleibt eine Erklärung schuldig. So wirkt das aus Askes Sicht dysfunktionale Zusammenleben mit den beiden zusätzlichen Charakteren dramaturgisch erzwungen, um weitere Konflikte zu erschaffen. Auch ist es recht unverständlich, warum Aske ausgerechnet auf Jessica steht. Der Film verweigert sich irgendeiner Charakterisierung ihrer und reduziert es damit auf ein reines "es ist eben die heiße Tussi an der Schule"-Motiv. Bin aber auch schon lange aus dieser Zielgruppe raus.
Visuell ist der von Anders Matthesen und Thorbjørn Christoffersen inszenierte Film etwas gewöhnungsbedüftig, im Stil irgendwie knuffig, wenn auch im Ton nicht wirklich kindgerecht. Manche Hintergründe sind durchaus ansehnlich, insgesamt wirkt alles aber recht glatt und undetailliert - es spricht das verwöhnte Auge. Trotzdem gibt es charmante Zeichnungen, insbesondere der titelgebende Ninja sei hier genannt.
Seine Figur ist auch mit das Interessanteste am Film. Die Mission dieses niedlichen und zugleich konsequenten Püppis ist im Herzen nachvollziehbar. Andere Figuren sind recht stereotyp, allein der Seebär sticht hier noch heraus. Und seine Gesangseinlage schlägt auch die vorhandenen Raps.
"Der karierte Ninja" verpackt ein im Grunde ernstes Thema in einen überwiegend generisch konstruierten Film mit etwas Coming of Age, Teenieleiden und Rachestory. Aufgrund seiner Prämisse und der titelgebenden Hauptfigur macht er dennoch Spaß, wenn auch die humoristischen Einlagen zurückstecken und manch beliebigem Drama Platz machen. Mehr Pudding!