1974 schien ein wichtiges Jahr für den Backwood-Horror oder auch das Hixploitation-Genre gewesen zu sein: Im selben Jahr erschien nicht nur das berühmte "Texas Chainsaw Massacre" (Klassiker!), sondern auch die thematisch ähnlichen "Deranged" (gut!) und eben "Poor White Trash II" (grottig!).
Zum Plot: Ein Pärchen aus der Stadt verbringt das Wochenende im Wald, doch bald macht ein Axtmörder den Mann einen Kopf kürzer. Die Frau wird unterdessen zu einer degenierten Familie in eine einsame Waldhütte verschleppt...
Was Regisseur S.F. Brownrigg dem Zuschauer vorsetzt, ist ein extrem zähes wie ereignisloses Kammerspiel mit begrenztem Personenkreis. Man hätte durchaus eine klaustrophobe Atmosphäre kreieren können, doch alles was dabei zustande kam, sind endloses Geschwätz und hysterische Gesichter in absoluter Großaufnahme. Ansonsten bietet dieser Flop weder Sex und Gewalt beziehungsweise nicht mal schwarzen Humor oder unterschwellige Spannung. Auch hier wurden jede Menge Optionen geboten, von denen keine Einzige gezogen wurde.
In gewisser Weise könnte man "Poor White Trash II" als den missglückten Vorläufer zu Charles Kaufman´s weitaus besserem "Muttertag" (1980) betrachten: Hier zündet die Satire, die Charaktere sind catchy und die Suspense stimmt. In PWT2 gibt es lediglich dezentes Overacting und Rednecks mit Strohhut. Richtig furchterregend oder morbid ist leider keiner der Typen.
Fazit: Der Pärchen hätte seine Ferien am Strand verbringen sollen, der Betrachter sucht sich ergiebigeres Entertainment als diesen Murks. "Poor White Trash II": Toller Titel, völlig uninteressantes Ergebnis.