Ein Meteoriten-Einschlag verwandelt das neue Zuhause von Nathan Gardner und seiner Familie in einen Alptraum aus schillernden Farben. Denn nicht nur die Pflanzenwelt ihres ländlichen Idylls beginnt sich unter dem Einfluss des außerirdischen Organismus zu verändern, auch die Tierwelt bleibt von Mutationen nicht verschont. Für die Gardners beginnt ein verzweifelter Kampf gegen das Ding aus einer anderen Welt und gegen den Wahnsinn, der in dessen Umfeld um sich greift ...
In diesem Streifen gibt es gleich 2 Überraschungen.
1. Der Regisseur – Richard Stanley kennen wohl wirklich nur Hardcore Freaks, hat in seiner Vita aber immerhin 2 Kultfilme stehen, die eigentlich jeder etwas ältere Indiefilm-Zuschauer gesehen hat, nämlich DUST DEVIL und MARK 13. Wo sie den ausgebuddelt haben ist mir ein Rätsel. Als ihm damals die Regie zu DIE INSEL DES DR. MOREAU (für seinen Ruf war dass allerdings eher positiv, denn der Streifen wurde niedergemacht bis zum geht nicht mehr) trotz Zusage verweigert wurde, zog er sich, anscheinend schmollend, gänzlich aus der Filmszene zurück, um jetzt völlig überraschend aus dem Nichts aufzutauchen.
2. Der Hauptdarsteller - Der Aufritt von Nicolas Cage. Der Mann der das Overacting perfektioniert hat, schafft es wirklich, hier mal einen angenehm zurückhaltenden Auftritt hinzulegen. Auch gegen Ende, fand ich ihn durchaus überzeugend und nicht übertrieben. In KNOWING hat er es auch gepackt, und auch PAY THE GHOST fand ich gut von seiner Performance. Dem entgegen stehen leider 100 schlechte Vorstellungen, die ich nicht alle aufzählen will.
Nun zum Film selbst: Da hier die Macher von MANDY mit am Werk waren, wollte ich mir den Streifen erst gar nicht ansehen, denn der ging mir sowas von auf den Zeiger, dass ich kaum schaffte ihn durchzuschauen. (auch da drehte Herr Cage mal wieder völlig ab und erinnerte mich in vielen Szenen durch seinen komplett angespannten Gesichtsausdruck an ein Eichhörnchen beim Kacken). Doch außer, dass der Streifen ebenfalls in satten, bunten Farben erstrahlt, kann man die beiden Filme gar nicht vergleichen.
Während MANDY ein abgehackter Zusammenschnitt von einzelnen Szenen war, ist dies hier ein stringenter Film mit durchgängiger Handlung, der gegen Ende schon etwas von THE THING (Remake) klaut – zumindest in den Effekten, aber das geht vollkommen in Ordnung.
Dieser Meteoriten-Einschlag hat bei jedem Familienmitglied (inklusive Hund) andere Auswirkungen – und genau das fand ich einen der großen Stärken, weil so auch selten gesehen, Entweder drehen sonst alle durch oder alle werden entstellt usw. – nein hier hat jeder eine andere Reaktion auf die Umstände.
Auch die, gegen Ende schon reichlich ekligen Effekte, sind hervorragend und zum größten Teil handgemacht, was man natürlich von dem Spiel mit den Farben nicht sagen kann – aber wie soll man das auch anders lösen?
Trotzdem insgesamt ein Film aus der Kategorie „Love it or hate it“. Ein ganz gut findet sich auch bei Amazon, bei den Bewertungen eher selten. Entweder man mag die Geschichte und den Look oder eben nicht.
Wieso man allerdings den Titel nicht geändert hat verstehe ich nicht. Sonst wird doch alles bis zur Unkenntlichkeit übersetzt. DIE FARBE AUS DEM ALL hört sich im Deutschen irgendwie schon reichlich dämlich an.
Fazit: Eigentlich dürfte ich den Film nicht bewerten, weil ich immer versuche nicht subjektiv zu werden. Ich tu es trotzdem, mit dem Hinweis, dass ich auch andere Ansichten verstehen kann.