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Wetten, dass 98,5 Prozent aller Menschen noch nie was von einem Film wie "Please Don´t Eat the Babies" gehört haben..? Und dass sich in Zukunft auch nicht viel daran ändern wird..? Trotz des missverständlich reißerischen Titels geht es hier nicht um die Neugeborenen, sondern um die etwas größeren, weiblichen "Babys"... Der Alternativtitel dieses Käses lautet übrigens "Island Fury", doch auch hier wird das Ergebnis den Erwartungen nicht gerecht...

Man müsste zudem sehr lange nachdenken, um auf einen typischen Kannibalenfilm aus Amerika zu kommen, so wie sie die Italiener einst produzierten - und man würde wohl zu keinem richtigen Ergebnis gelangen. Leider ist bei "Please Don´t...." auch der Begriff des Kannibalen sehr relativ, denn abermals ist es eine degenierte Familie wie beim "Texas Chainsaw Massacre", die in einer einsamen Hütte auf einer genauso einsamen Insel lebt und dem Verzehr des Menschenfleisches frönt. Einpaar typische US-Teenager verirren sich auf der Yacht dorthin und dann passiert erst einmal gar nichts....

Fast möchte man dem Werk von Regisseur Henri Charr den Begriff des Horrorfilms absprechen und gegen den Abenteuerfilm ersetzt. Es geht großteils so harmlos zu wie bei der Familie Robinson in der Wildnis. Die Degenerierten sind ein Opa, eine Oma und der Enkel, die College-Studenten irren planlos durch die Landschaft.

Charr schafft es mühelos, 90 Minuten verstreichen zu lassen, ohne dass irgendwas Nennenswertes passiert. Man könnte nach morbiden Unterschwelligkeiten suchen, doch auch hier wäre mir nichts aufgefallen. Viel eher ist "Please Don´t..." reine Zeitverschwendung, wobei der Titel Asoziationen weckt, die nicht mal im Ansatz eingehalten werden. Sex, Gewalt, Gore, schwarzer Humor - die Null muss stehen.

Leider kann man keine null Punkte vergeben. Zwei Punkte, weil zumindest die handwerkliche Umsetzung überaus ordentlich ist...

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