... dann die Sowjetarmee; nun erscheint das bis 1990 berühmte Steinkohlerevier als unwirtliche Gegend: trist, gräulich, schmutzig - und angefüllt mit unwirschen, schroffen Einwohnern. Als nach und nach Kinder in Wałbrzych verschwinden, kehrt die Journalistin Alicja Tabor in ihre einstige Heimatstadt zurück. Nur ein früherer Nachbar kennt sie noch persönlich.
Tabor beginnt mit ihren Nachforschungen im Fall der verschwundenen Kinder - und wird zugleich von Erinnerungen heimgesucht: etwa an den Glauben an den Schatz der Herzogin Daisy, der in der Nähe von Schloss Fürstenstein liegen muss; an die Ahnungen ihrer Schwester, dass sich das Böse ausbreiten und auch in die besten Menschen eindringen könne; an die Angst vor den "Katzenfressern"...
Und während sie über ihre Recherchen auf einen besonders schrecklichen Fall von Kinderpornografie stößt, enthüllen ihr nicht bloß ihre Interviewpartner Fälle von häuslicher Gewalt und Kindesmissbrauch... Auch ihr einstiger Nachbar und die skurrile Alte Babcyjka, die sie zu kennen scheint, geben Details aus dem eigenen Leben oder dem Leben von Tabors Mutter und Schwester preis. Tabor, die gekommen war, um über das gegenwärtige Verschwinden von Kindern zu berichten, wird mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, mit ihrer eigenen Identität und ihrer eigenen Verstrickung in einem Geflecht aus Missbrauch, Misshandlung und Mord, welches bis in das gewaltgesättigte Klima des Zweiten Weltkriegs zurückreicht...