England 1885. Der Arzt Doktor Hichcock hat ein Faible für ausgefallene Sexspiele. Er kann sich nämlich nur stimulieren, wenn seine Frau eine Leiche mimt und in einem Raum liegt, der für ein Begräbnis ausstaffiert ist. Um die ganze Sache perfekt zu machen, injiziert er seiner Frau eine Überdosis einer Droge, die sie nur scheinbar leblos machen soll, doch leider stirbt sie. Als Hichcock nach Jahren wieder heiratet, entdeckt die junge Frau die heimliche Liebe ihres Mannes zur Nekrophilie und muß erkennen, daß sie auf ein ähnliches Schicksal zusteuert wie ihre Vorgängerin.
Riccardo Fredas am Tabu kratzender Film ist wohl so ziemlich der einzige in den 60er Jahren, der das Thema Nekrophilie so in dieser Deutlichkeit zum Zentralmotiv hat. Freda, dessen Oeuvre dem von Mario Bava in nichts nachsteht, hat es brillant verstanden, die Doppelbödigkeit der Geschichte in einer symbolhaften Bildsprache umzusetzten. Schnitt, Licht- und Farbgebung verleihen dieser makabren Poesie eine besondere Note und lassen den Streifen als Meisterwerk des Gothic-Horrors einordnen. Die gewiß etwas perverse Grundidee wird erstaunlicherweise nicht allzu spekulativ ausgebeutet, sondern eher psychoanalytisch seziert und ebenso faszinierend wie abstoßend dargestellt. Daß dies nicht in reinem Chargieren untergeht, ist der unglaublichen Leistungsfähigkeit Barbara Steeles zu verdanken. Der titelgebende Name ist sicherlich kein Zufall, denn Fredas Film beinhaltet einige interessante Querverweise zu berühmten Hitchcock-Werken. Leider ist „The Terror of Dr. Hichcock“ nie in synchronisierter Form bei uns erschienen. Mit Barbara Steele, Robert Flemyng, Teresa Fitzgerald, Montgomery Glenn u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin