Review

Wenig Gerichtsthriller, viel Rassendrama…05.11.2023

Der Rahmen

Im Jahr 1987 zieht es den schwarzen Anwalt Bryan nach seinem Harvard-Studium nicht in die Großkanzleien, sondern nach Alabama. Dort will er in der Todeszelle sitzenden Verbrechern eine Chance bieten und gegen die Todesstrafe kämpfen. Einer der Inhaftierten ist der schwarze Walter, der zu Unrecht wegen Mord an einem weißen Mädchen zum Tod verurteil wurde. Bryan greift den Fall wieder auf und sieht schnell, daß in Alabama Schwarze nach wie vor unter weißem Druck zu leiden haben…man sperrt sie einfach ein, wenn man einen Schuldigen braucht. Doch trotz zahlreicher Repressalien und einiger Rückschläge gelingt es Bryan, die falschen Beweise zu entlarven und den Fall vor das Bundesgericht zu bringen, wo die Qual Walters, der Jahre in der Todeszelle einsaß, endlich ein Ende findet

Gucken oder nicht?

Schon, wenngleich der Film um einiges zu lang ist
 
Warum?

Zuvor ein guter Rat: man schaue die ersten 45 Minuten, mache dann eine Pause von mindestens zwei Stunden und genieße danach den Rest, denn ansonsten wird man dem recht vorhersehbaren und dialoglastigen, mit schweren Blicken angereicherten Südstaatendrama nicht standhalten können, ohne ein munteres „voran“ gen Leinwand zu rufen. Sicher ist man mit dem Sujet und vor allem mit Jamie Foxx als Unschuldigem auf der sicheren Seite, doch all das hilft nicht gegen die Vorhersehbarkeit der Geschichte. Diese greift einiges auf, von der Todesstrafe über Polizeiwillkür bis hin zu ganz normaler Unterdrückung, unter der sogar der feingekleidete Anwalt zu leiden hat. Darstellerisch ist das prima, vor allem abseits von Michael Jordan, und schöne Brauntöne samt Sonnenstrahlen geben dem Film einen sehenswerten Anstrich. Doch er ist wirklich zu lang, verliert sich in einigen Nebenhandlungen, gerade gen Ende, und büßt somit einen guten Teil seines Themas ein.

Die Note

Interessante Geschichte garniert mit einem in Deutschland so nicht denkbaren Rassentrennungsthema, leider mit zu vielen Längen und bedeutungsschweren Dialogen. Story und Regie wollen zuviel und verzetteln sich, daher nur 7/10.

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