iHaveCNit: Just Mercy (2020)
28.02.2020
Es wurde mal wieder Zeit für ein Justizdrama und da kam mir der neue Film von Destin Daniel Cretton gerade recht. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Bryan Stevenson hat Cretton ein routiniertes Justizdrama geschaffen, das vor allem mit seinem Hauptdarstellertrio und wichtigen Nebenrollen, aber auch mit seinem Thema glänzen kann.
Es ist 1987 und der junge Afroamerikaner Bryan Stevenson hat sein Jurastudium in Harvard abgeschlossen. Im stehen eigentlich alle Türen offen doch er sucht sich die Provinz in Alabama aus, um inhaftierten Todeskandidaten einen Rechtsbeistand zu geben. Dabei macht er unter anderem Bekanntschaft mit dem zum Tode verurteilten Afroamerikaner Walter McMillan, der für den Mord an einer 18-Jährigen verantwortlich sein soll. Bei den Recherchen stößt Bryan jedoch auf einige Ungereimtheiten, die ihn veranlassen für die Neuaufnahme der Verhandlungen und sogar die Freilassung von Walter zu kämpfen – trotz all den rassistisch orientierten Hindernissen, die ihm in den Weg gelegt werden.
Über die reine Inszenierung von „Just Mercy“ brauch ich an der Stelle nur kurz zu schreiben, denn diese ist sehr konventionell geraten und unterscheidet sich von anderen Justizdramen wenn überhaupt nur sehr gering. Viel wichtiger ist in diesem Film sein Thema und vor allem die sehr guten Schauspielleistungen von Jamie Foxx, Michael B. Jordan und Brie Larson und natürlich auch von einem Teil der wichtigen Nebenrollen wie Rafe Spall, Tim Blake Nelson, Rob Morgan und O´Shea Jackson Jr.. Der Film zeigt auf sehr eindringliche Weise, wie wichtig Bryan Stevensons Arbeit für die afroamerikanische Bevölkerung und gegen den durchaus auch auf juristischer Ebene vorhandenen strukturellen Rassismus in den vereinigten Staaten gewesen ist – und natürlich auch mit welchen Hindernissen und Gefahren sich Bryan Stevenson damals auseinandersetzen musste, weil auch er als Afroamerikaner in Alabama in einem für ihn sehr gefährlichem Pflaster unterwegs war. Der Film schafft es natürlich, dass du dich als Zuschauer unmittelbar ohne große Umschweife auf eine Seite schlägst, was mitunter auch zu einem sehr harten und emotionalen Punch führt, der mich auch im Laufe des Kampfes um Gerechtigkeit bekommen hat.
„Just Mercy“ - My First Look – 8/10 Punkte.