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<!--StartFragment --> Während im Zweiten Abenteuer der desinformierten Sicherheitsoffizierin Cheng Shih-nan aus dem autoritären kommunistischen Regime noch einige wenige Nachfragen und Verweise auf den direkten Vorgänger- und somit Ursprungsfilm gemacht worden sind, gerade bezüglich auf den dort jeweils in ihr Leben tretenden Mann, verzichtet dieser Abkömmling auf jede weitere Verbindung in Bild und Text und gestaltet sich dementsprechend als abgeschottetes Erlebnis. Weder wird auf die Familie Wu und ihre drei Stammhalter eingegangen noch eine Erfahrung aus dem bisher Erlebten gezogen und wenn auch nicht die Ausgangsidee, so zumindest das Umfeld entscheidend geändert. Wo zuvor in einer Mischung aus viel Komödie und wenig crime das Terrain des Polizeifilmes beackert wurde, ergeht man sich nun in einer weitaus größeren politischen Ebene und greift sich mehr oder minder den Spionagefilm als Folie für seine wie immer auf das scherzhafte Pläsier abzielende Bearbeitung heraus. Unterschiede in den Verhaltensweisen mit gleichen Ursprung inbegriffen.

Immerhin hat die Eine-Frau-Propaganda-Offensive um die programmatische Integrität Chinas nun ein neues und auch erfolgversprechendes Areal für seine meist wie ein Bumerang zurückwirkende Doktrin, in der Cheng sich wiedermal alle Mühe gibt, Anderen ungefragt und nun auch schon ungewollt ihre Meinung aufdrücken, vermeintlichen Werte vermitteln und von ihren eigenen absurden Ideen überzeugen will. Wenn es sein muss auch mit Zwang und Gewalt. Dies Sermon der Festlandchinesin, die sich mit ungelenkem Körpereinsatz und expressiv durchdringender Aussprache als Spezialdisziplin in die Ohren und Köpfe der Ungläubigen infiltrieren will, sowie ihre jeweiligen Abstecher von China nach HK stellen sich so nunmehr als einzige festen Konstanten im ansonsten Vorläufigen und Unsystematischen heraus. Bleibt noch der Qualitätsabfall der Reihe, die im dunklen Betätigungsdrang neben dem Witz auch an Schlagkraft und dringend benötigten Charme verliert. "I repeat it to emphasize it's importance.":

Wie üblich bekommt Cheng Shih-nan [ Carol Cheng ] zusammen mit ihrem Cousin und Kollegen Hsiao Sheng [ Alfred Cheung ] einen Auftrag, der sie aus der trauten Dienststelle hinaus in die große, weite und für derlei penetrante Aufdringlichkeit gepaart mit Stümperei noch nicht wirklich bereite Welt vor 1997 führt. Diesmal soll die zwar noch vom Alter her junge, aber bereits verhärmte Dame einen sicheren Aufenthalt für Comitee Chairman Chien Li [ Michael Lee ] und seine Assistentin [ Lok Wai ] vorbereiten, der nach vierzig Jahren Vaterlandstreue doch auch einmal heimlich seine ehemalige Liebe Pai Su-cheng [ Wong Man ] besuchen und so trotz ideologischer Unterschiede auch etwas für die Seele tun will. Aufgrund eines defekten Flugzeuges landen die heimlich Reisenden allerdings erst in Taipeh, wo sie zwischenzeitlich auf Chiang Ta-yung [ Chan Chung-yung ] vom National Security Board stoßen, bevor die Reise nach HK unter die Führung von Inspector Lu Ping [ Anthony Wong ] der Political Branch geht. Da gibt ein für alle drei Länder tätiger Spion [ Eddie Ng ] die Warnung eines bevorstehenden Attentates heraus.

Leider Gottes wird auch hier wie bereits vorgezeichnet in den Wegbereitern das Ausmaß einer dramaturgischen Spannung als Zustand der Erwartung überschätzt. Die potenzielle Möglichkeit eines entscheidenden Ereignisses wird zu früh, die Hindernisse bis dahin zu fad und das eigentliche Ziel als zu weit entfernt formuliert. Eklatanter Actionmangel und ein peinliches Finale geben den Rest. Im Grunde genommen ist die Reise wieder nur der Abstecher durch die selben alten Kaschemmen mit den gleichen Anpassungsschwierigkeiten und prompt folgenden Unterwerfungsmetaphern wie zuvor und den identischen Leiden von Shin-nan, die nun auch zum dritten Mal merken tut, dass ihre verbale Agitation über die Vorzüge ihrer Heimat einschließlich eines deklamierenden und reklamierenden Sanierungsprogrammes doch eigentlich nicht Alles im Leben sein kann; wo sie doch schon so viel von ihrer ursprünglichen Identität, mittlerweile gar auch ihre beruflichen Tugenden und Fähigkeiten einbüßen musste.

Denn was schnell auffällt und womit die gleich bleibenden Autoren Keith Wong und Alfred Cheung ihre ehemals satirische Erfindung auch schon vor 1997 nahe dem charakteristischen Grab stellen, ist, dass Shih-nan nicht nur Nichts dazugelernt hat und aus den bisherigen Erfahrungen keinerlei Nutzen gezogen, sondern sich vielmehr über die Dauer nur verschlimmert als verbessert hat. Der Einfall mit dem unfreiwilligen Zwischenstopp in der unabhängigen Republik China auf Taiwan und die Problematik des staatsrechtlich kritischen Verhältnisses widersprechend zur Volksrepublik und ihrer Ein-China-Politik dient hier nur als Zerrbild von sowohl einer sich anmaßenden Autorität als auch eines eingeschränkten Frauengeistes, die wohl aus einem von innen heraus erfolgenden Drang bei dem ersten Widerspruch ihrer höchst persönlichen Kulturrevolution schon nach dem Einmarsch der Volksarmee schreit. Nichts mehr ist übrig von dem entrückt-quirligen Verhalten einer da auch schon in Aufklärungsarbeit herum wühlenden, aber dies auf spitzbübische bis neckische Art vollbringenden Frau aus dem Erstling; und endlich mal ist in dieser love or or hate it Kampagne fern eines gesunden Volksempfindens auch das Echo der Außenwelt entsprechend.

Die Neuankömmlinge seitens der gleichgestellten und ebenfalls das Singleleben praktizierenden Offiziere Chiang und Lu popularisieren weder die drohende Wiedervereinigung noch lassen sie sich nach dem Mund reden oder die Ohren voll dröhnen. Dass die gute Frau Shih-nan nunmehr auch als gehässiges Lachobjekt herhalten muss, und Verständnis und Zuneigung nahezu vollständig auf die Gegenparteien abgewandert sind, entspricht nicht gerade der Vorstellung von Inhalten, in welcher man theoretisch der Titelfigur auf jeden ihrer privaten Schritte begleiten und ihre professionellen Aufgaben mitverfolgen muss. Den Kampf zwischen Streben und Widerstreben in der Gunst ihrer Umgebung hat sie jedenfalls verloren.

Der Gewinner der Geschichte und eigentlich auch der Glücksfall für den Bereich von Esprit und Sympathie ist Anthony Wong, der als abgeklärter Individualist von dem übersteigerten Mao-Zögling wenig beeindruckt, zuweilen sichtlich genervt und gleichgültig die entsprechende Gegenmeinung am bereithalten ist. In dem Männerverbund der Genossen funktioniert auch ausnahmsweise Situationskomik und Wortspiel samt dem Aufzeigen der materiellen Verblendung und dem Wirrsinn darin, auch wenn das folgende Acht-Augen-Gespräch sicherlich keine moralische Kasuistik oder anderweitig tiefgründigen Doppelsinn hat:












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