Ein Sequel, das alle Fortsetzungen nach dem zweiten Teil ignoriert – das hat auch HALLOWEEN schon mal versucht. Bei DARK FATE, von James Cameron selbst nach eigener Idee produziert und inszeniert von Tim DEADPOOL Miller, funktioniert das zumindest so gut, dass man den enttäuschenden TERMINATOR 3 und den misslungenen TERMINATOR GENYSIS gerne vergisst, TERMINATOR SALVATION war ja ohnehin mehr ein Spin-off (und als solches eigentlich ziemlich unterschätzt).
Nun ist Cameron zwar bekannt für erfolgreiche aber nicht für besonders einfallsreiche Konzepte und so ist es nur konsequent, dass TERMINATOR: DARK FATE einfach die beiden ersten Erfolgsfilme nochmal leicht verändert nacherzählt: Ein Terminator und ein Soldat werden aus einer (inzwischen: alternativen) Zukunft ins Jetzt geschickt, um den zukünftigen Heilsbringer der Menschheit zu töten, bzw. zu beschützen. Das Ganze bekommt diesmal einen zeitgemäßen feministischen bzw. „diversen“ Twist, allzuviele Neuerungen oder Überraschungen hat man sich aber nicht getraut. Das ist auch gar nicht nötig, denn die bewährte Actionmaschinerie läuft noch immer gut geölt, es gibt zwar keine Setpieces, die groß in Erinnerung bleiben und manche Kampfszene ist doch etwas unübersichtlich geschnitten, aber alles in allem liefert der Film.
Schade, dass die beiden südamerikanischen Hauptdarsteller als einzige etwas blass bleiben, Gabriel Luna ist zwar glaubhaft glatt als Killermaschine, aber als Charakter kaum wirklich bedrohlich und Natalia Reyes macht zwar als einzige so etwas wie eine Charakterentwicklung durch, bringt aber kaum das Charisma auf die Leinwand, das ihr das Drehbuch andichtet. Getragen wird der Film ohnehin von der fast schon etwas zu toughen Linda Hamilton sowie von Mackenzie Davis, die zwar auch schon seit ein paar Jahren im Business mitspielt, aber vermutlich mit diesem Film ihren Durchbruch erleben wird.
Eine willkommene (späte) Ergänzung ist der hier schön lakonisch aufspielende Arnold „extremely funny“ Schwarzenegger, dessen Rolle storytechnisch eigentlich komplett unnötig ist und bei dessen komplizierten Expositionsmonologen im letzten Drittel des Films man merkt, wie Arnie mit aller Gewalt in die Geschichte gestemmt werden musste, damit es ein „echter“ Terminatorfilm wird.
Alles in allem aber ein überraschend unterhaltsamer, kompetent gemachter Äktschnfuim, nur einen „T3“ sollte man nicht erwarten.