The Furies (2019)

Erst sprayen zwei Freundinnen rebellisch „Fuck the Patriarchy“ an eine Häusermauer, wenig später kämpfen sie gemeinsam mit anderen Frauen in einem abgesperrten Waldgebiet gegen eine Handvoll Killer. Neben furchteinflößenden Masken trägt die mörderische Truppe vor allem schweres Geschütz bei sich, um ihren Opfern mit der Axt den Schädel zu spalten oder sie sonst wie an der Flucht zu hindern. Aber es wird nicht lange dauern, bis das Blatt sich wendet, denn plötzlich werden aus den gejagten Frauen todeshungrige Furien, die ihren Peinigern eiskalt ihre Rache servieren.

So lautet der Pressetext. Das Blatt wendet sich wirklich, aber nicht wegen den „todeshungrigen Furien“ die ich in diesem Film nicht erkennen konnte, sondern nur ein paar Mädels die sich in Todesangst wehren.

Die wirklich interessante Komponente an diesem Film ist nämlich eine andere und ich denke da verrate ich auch nicht zu viel. Der Bekloppte, der diese Jagd inszeniert hat, mag die SCHÖNE UND DAS BIEST, also hat er jedem Mädel ein passendes Biest zugeteilt, was bedeutet, dass eine der Damen angegriffen werden kann, ein anderer aber ihr zu Hilfe eilt und seinesgleichen umbringt und ihr so das Leben (vorerst) rettet. Das gabs so noch nicht, oder?

Ich bin nun nicht der riesige Freund des Splatters, was einfach daran liegt, dass ich zu viel davon gesehen habe und mich nichts mehr schockiert. Aber FURIES ist für einen Trash Film zu gut und für einen Majorfilm zu schlecht (damit meine ich nicht die Qualität, sondern die Machart). Daher wirklich schwer zu bewerten, zumal man durchaus passable Darstellerinnen am Start hat, die im Gegensatz zu üblichen Filmen dieses Subgenres, durchaus ordentlich spielen. Dazu gibt es eine sehr gelungene Synchronisation.

Von dem Regisseur habe ich noch nie etwas gehört, was auch kein Wunder ist, denn außer ein paar Kurzfilmen hat der Mann noch nichts groß bewegt und auch die sind schon 15 Jahre alt. Anscheinend hatte sich da viel Frust aufgestaut, denen er hier in Splatterszenen freien Lauf lässt.

Ob es daran liegt dass ich zu viel kenne oder abgestumpft bin – sooo hart fand ich ihn gar nicht, und ich habe die UNCUT Fassung gesehen. Ok., die Nummer mit dem Beil und dem Gesicht kannte ich noch nicht, aber ich fand ihn jetzt nicht unfassbar brutal – würde ihn etwa im Bereich von REVENGE einordnen.

Fazit. Für mich nicht leicht zu bewerten, würde ich dem Streifen 7 Punkte geben, denn wenn das natürlich auch kein filmischer Hochgenuss und Oscarkandiat ist – unterhaltsam ist FURIES auf jeden Fall – zudem gefällt die Schlusspointe, aus der man entnehmen kann, dass es wohl noch einen Nachfolger geben wird.