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Als Spezialagent der Homeland Security führt Tim Ballard einen geradezu aussichtslosen Kampf gegen den internationalen Kinder- und Menschenhandel. Als er eines Tages den kleinen Miguel aus Honduras aus den Händen skrupelloser Kinderhändler befreit, erfährt er, dass sich dessen Schwester Rocío immer noch in der Gewalt der Verbrecher befindet. Ballard läuft die Zeit davon, um das kleine Mädchen zu befreien. Kurzerhand kündigt er seinen Job und reist tief in den kolumbianischen Dschungel, wo ihn ein lebensgefährlicher Einsatz erwartet: Denn Rocíos Entführer sind bis an die Zähne bewaffnet – und denken nicht daran, das Mädchen kampflos zu übergeben...

Der Film hatte im Vorfeld mit einigen Unwegsamkeiten zu kämpfen. Denn Hauptdarsteller Caviezel war als Q-ANON Anhänger aufgefallen, der dies auch gerne in die Welt herausposaunte. Ich will hier über diese Klientel gar nicht urteilen, genauso wenig wie über Tim Ballard, dem vorgeworfen wurde, sich selbst in dem Film viel besser darzustellen. Angeblich hätte die Aktion mit dem Kind so gar nicht stattgefunden und er wurde auch noch wegen sexueller Nötigung angezeigt. Doch das lasse ich hier mal alles außen vor.

Selbst wenn das alles nicht genau so passierte, ist das Thema Kindesmissbrauch und Entführungen immer wieder aktuell. Gerade in den letzten Jahren haben diese Verbrechen noch enorm zugenommen.

Jim Caviezel sollte anfangs nicht den Spezialagenten spielen, weil äußerlich keine Ähnlichkeit bestand, doch Ballard war so begeistert von dessen Darstellung in DIE PASSION CHRISTI, dass er da keinen Kompromiss einging.

Dieser spielt seine Rolle absolut glaubwürdig und nuanciert, da er in manchen Teilen seinen kompletten Charakter verbiegen muss, um an die Hintermänner heranzukommen.

Nun ist der Streifen allerdings die ersten 60 Minuten nicht wirklich spannend, in Teilen aber sehr bedrückend. Schon der Anfang, bei denen man Videoaufnahmen von realen Entführungen von kleinen Kindern zeigt, lässt einen bestürzt zurück.

Im zweiten Teil gibt es dann deutlich mehr Suspense und die Befreiungsaktion ist schon recht nervenaufreibend, auch wenn man weiß, wie diese ausgeht.

Aber gerade diese und auch das Treffen mit den Kindesentführern um die Kinder als „Models“ anzuwerben für ein angeblich groß angelegtes Projekt, erscheint mir persönlich etwas einfach. Ich kann mir nicht vorstellen, dass solch fiese Gestalten so schnell auf eine Scharade hereinfallen und auch die Rettung des Kindes geht mir dann doch etwas zu glatt.

Trotzdem geht der Film zu Herzen. Gegen Ende sieht man auch nochmal den richtigen Tim Ballard während seiner Einsätze. Fakt ist, dass der Mann (egal ob man hier etwas dazu erfunden hat) doch vielen Kindern das Leben rettete, was ihm hoch anzurechnen ist.

So bleibt unter dem Strich ein teilweise eindringliches Drama mit Thrillerelementen, das als eigener Film gut funktioniert und den Zuschauer am Ende auch fragend zurücklässt, wie denn Menschen Kindern so etwas antun können.....










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