Review

Bronage-a-Trois


Auf einer Fahrradtour verrät der eine beste Freund dem anderen, dass er mit seiner Verlobten geschlafen hat. Und von da an verfolgen wir nicht nur diesen interessanten Anstieg auf Pedalen, sondern auch einer langwährenden Bromance, die massive Tiefs sowie Hochs überstehen muss...

Männerfreundschaften. Im besten Fall eher ein Nebenthema in den meisten Filmen. Läuft halt so mit. „The Climb“ geht jedoch genau dabei in die Vollen und skizziert zwei Herren, die sich trotz etlicher Probleme, Macken und Schwierigkeiten nicht voneinander trennen können oder wollen. Manchmal kann man das nachvollziehen, manchmal nicht. Etwas länger hätte ich mir den alles einleitenden Fahrradprolog gewünscht. Aber im Endeffekt kann man(n) mit „The Climb“ sehr gut leben. Einige ganze Jahreszeiten (!) überbrückende Kamerafahrten sind imposant, beide Darsteller spielen unfassbar trocken und gut, viele Dialoge und Situation sind skurril und sehr lustig. Allem geht aber gleichzeitig nie der emotionale und ernsthafte Kern flöten. Französische Vibes. Truffaut lässt grüßen. Vielleicht ein wenig künstlerischer und arthousiger als man erwarten könnte. Werbung und Poster lassen nicht auf eine derart große „Rundtour“ durch die hubbelige Freundschaft der zwei schließen. Aber wie gesagt: die knapp 100 Minuten lohnen dennoch und beleuchten ein Thema, das gefühlsbetonter, epischer und komplexer ist, als es oft heruntergespielt wird. 

Fazit: trocken, witzig, ehrlich, hübsch, sportlich, menschlich und freundschaftlich. „The Climb“ ist einer der europäischsten Filme, die je aus Amerika kamen. Gute Dialoge. Gutes Ding. 

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