Der junge Andy erhält von seiner MILF Karen als Geburtstags-Geschenk eine der momentan angesagten "Buddi"-Puppen der Kaslan-Corporation, ein High-Tech-Gadget, das dank Cloud-Connection und Handy-App sämtliche Smart-Devices ansteuern kann, die man gemeinhin so in der Wohnung installiert hat. Der eigenbrötlerische Andy schließt das auf den Namen Chucky getaufte Spielzeug schnell ins Herz, kann allerdings nicht ahnen, dass ein angepisster Arbeiter in der vietnamesischen Fabrik, in der die "Buddi"-Dolls gefertigt werden, bevor er sich aus dem Fenster gestürzt hat, bei seinem Exemplar noch schnell sämtliche Sicherheits-Protokolle außer Kraft gesetzt hat. Klar, dass Chucky bald darauf schon die Sicherungen durchbrennen und er glatt zum Messer greift, um sich Andys Freundschaft zu versichern... Knapp 30 Jahre nach seinem ersten Auftritt hat es nun also auch "Chucky - Die Mörderpuppe" erwischt im Hollywood'schen Bestreben, wirklich JEDEM Film den es gibt ein Remake und/oder Reboot angedeihen zu lassen... egal, ob das nun gesteigert sinnvoll ist, wenn man bedenkt, dass Chucky selbst in seiner eigenen Franchise noch gut beschäftigt ist und es 2017 mit "Cult of Chucky" gerade erst die sechste Fortsetzung zum Original gab (die übrigens qualitativ immer noch nicht irgendwelche Untiefen ausgelotet hat, wie man es eigentlich erwarten würde, sobald die Sequels eine Stückzahl erreichen, bei der die Macher sich veranlasst sehen, dem Titel keine Zahl mehr hintenanzustellen, das nur nebenbei). Der 2019er-Variante von "Child's Play" kann man immerhin zugutehalten, dass sie die bekannte Serienkiller-fährt-in-Spielzeug-Puppe-Storyline mit ihrem Voodoo-Gedöns nicht nochmal aufkocht, sondern tatsächlich einen eigenen (wenn auch nicht unbedingt originellen) Zugang findet: Die oberflächliche Warnung vor der zunehmenden Technologisierung des Alltags steht hier auf dem Programm, eine seit dem Aufkommen der ersten Home Computer in den 70ern gerne hergenommene Thematik für schnöde Genre-Stoffe, die gerne ein wenig mehr Tiefe suggerieren wollen. Das Remake steht damit den üblichen Killerpuppen-Streifen weniger nah als einem "Des Teufels Saat" oder "Evolver", und ein Hauch von HAL 9000 weht bei sowas ja auch immer mit. Damit könnte man sich folglich arrangieren... wenn aus dem '19er-"Child's Play" nur leider nicht 'ne hochnotpeinliche Farce geworden wäre, und zwar eine von der Sorte, gegen die auch die schwächeren Fortsetzungen noch glänzen wie pures Gold. No-Name-Arschloch Lars Klevberg auf dem Regie-Stuhl ist halt eben leider kein Tom Holland, der trifft weder den passenden Ton (der Streifen beginnt fast schon wie 'ne Parodie) noch kriegt er die Spannungs-Momente passabel gehändelt, stattdessen gibt es hohle Gags und ein bisschen Billo-Splatter. So wirklich erstaunlich ist allerdings, dass die Tricktechnik rund um die Titelfigur in den drei Dekaden seit dem Original nicht wirklich 'nen Schritt nach vorne gemacht hat, eher das Gegenteil ist der Fall... der alte Chucky wirkte noch bei jedem seiner Auftritte lebendig und "echt", der neue ist nicht nur beschissen designt, er sieht auch zu keiner Sekunde nach was anderem aus als 'nem Spezial-Effekt. Da kann sich auch Voice-Actor Mark Hamill noch so einen abbrechen, er rettet da auch nichts mehr und schafft es schlicht nicht, "seinem" Chucky auch nur annähernd soviel Profil und Charakter zu verleihen, wie Brad Dourif es getan hat. Kurz und knapp, ein schieres Drecks-Remake ohne jeden Wert (wenn man mal von Aubrey Plaza absieht). Es ist auch schlicht unbegreiflich, dass dieser Müll es geschafft hat, die eine oder andere positive Kritik einzufahren, ich nehme an, da müssen wieder irgendwelche am Leim geschnüffelt haben, anders ist das nicht zu erklären...
2/10