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Mit „Cast Away – Verschollen“ erweist sich Robert Zemeckis erneut als erstklassiger Mainstream-Regisseur.
Nach einem netten Vorspann, der in gewisser Weise mit dem Ende einen Rahmen für den Film bildet, lernt der Zuschauer den langjährigen führenden FedEx-Mitarbeiter Chuck Noland (Tom Hanks) kennen, der in Moskau eine FedEX-Filiale mit unglaublichem Ehrgeiz auf Leistung trimmt. Sein Arbeitswille ist fast schon legendär und der Zuschauer bekommt ein recht gutes Bild von dem Karrieristen, der ständig auf Abruf bereit ist- selbst beim Weihnachtsessen.
Vom Festschmaus wird er zu einem Auftrag abgerufen, verspricht seiner Freundin Kelly (Helen Hunt), die er heiraten will, aber: „Ich bin gleich wieder da!“. Doch das Schicksal straft seine Worte lügen, denn das Flugzeug kommt in einen Sturm und stürzt ab, was Chuck als einziger überlebt. Der Flugzeugabsturz ist sehr realistisch und absolut packend inszeniert, so dass er den Zuschauer total fesselt.

Chuck treibt im Meer und wird gerettet, indem er an den Strand einer einsamen Insel geschwemmt wird. Die Hoffnung auf Rettung ist jedoch nicht allzu hoch, denn das Flugzeug kam weit vom Kurs ab und konnte seine neue Position nicht durchgeben. Für den an Zivilisation gewöhnten Chuck beginnt auf der Insel ein komplett neues und ungewohntes Leben...
„Cast Away“ ist ein ungewöhnlicher, meist ruhiger, aber dennoch fesselnder Film, der Elemente von Drama und Abenteuerfilm geschickt miteinander kreuzt. Die Story verläuft sehr ruhig und unspektakulär, einscheidende Events wie der Flugabsturz bleiben dünn gesät. Dennoch ist der Film alles andere als langweilig, denn der krasse Gegensatz des Städters Chuck, der seinen Pieper sogar mit ins Bett nimmt, zu der abgeschiedenen einsamen Insel und die Art, wie er sich zurechtfinden muss sind sehr interessant. So bescheren die Zweckentfremdung diverser Gegenstände immer wieder Aha-Erlebnisse (z.B. Schlittschuhe als Messer).
Zudem erforscht der Film auch ohne großes Gerede die Psyche des Gestrandeten. Damit Chuck auch ab und zu sprechen darf, lässt das Drehbuch ihn sich einen Volleyball, den er Wilson nennt, als Gesprächspartner und Freund aussuchen, mit dem er redet und so immer ein wenig über seine Verfassung preisgibt. Ansonsten blieben die Passagen auf der Insel fast gänzlich stumm und selbst in Wilsons Anwesenheit wird Chuck nicht zum Plappermaul.

Sehr gut ist auch die Tatsache, dass sich Zemeckis nicht nur auf Chucks Erlebnisse auf der Insel konzentriert oder diese künstlich in die Länge zieht. Denn der Vorgeschichte wird sehr viel Raum zugemessen und auch auf die Passage auf der Insel folgt noch ein ausgiebiges, aber nicht langweiliges Nachspiel, welches das Szenario noch interessant macht, aber dennoch glaubwürdig wirkt. Zudem wird der Film hier noch einmal emotional, ohne dabei kitschig zu wirken. Lediglich ein paar Szenen (die mit dem Wal z.B.) wirken etwas sehr künstlich und hätten besser rausgelassen werden sollen.
Tom Hanks spielt als Zentrum der Handlung groß auf und liefert eine echte Glanzleistung ab. Dies tut dem Film sichtlich gut, da Hanks über weite Teile gänzlich allein agieren muss, es aber selbst großartig gestaltet, wenn er nur mit einem Volleyball redet. Doch auch die Nebendarsteller spielen sehr gut, auch wenn sie gegen Hanks nicht ankommen.

„Cast Away“ ist ein ruhiger, interessanter und etwas anderer Hollywoodfilm, der nur zu empfehlen ist, wenn auch gänzlich unspektakulär.

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