Dieser Film lebt von Tom Hanks!!
Die Story bietet eine moderne Robinson Crusoe Variante, bei der Tom Hanks den Fedex-Systemingenieur Chuck Noland spielt, der nach einem Flugzeugabsturz über dem Pazifik auf einer einsamen Insel strandet.
Die Bilder sind dabei sehr stimmig und ruhig und fangen die einsame Atmosphäre auf der Insel sehr gut ein. Der Schauplatz ist so, wie man ihn aus anderen Filmen oder aus Bilderbüchern kennt. Ein Sandstrand zwischen zwei steileren Felsküsten und dahinter dichter Wald, der aber nie (auch hier nicht) erforscht wird. Lediglich auf die steilen „Berge“ steigt Hanks mal, um sich von dort aus einen besseren Überblick zu verschaffen. Tom Hanks spielt den einsamen Mann auf der Insel sehr überzeugend, so kann man sich eine authentische Situation gut vorstellen. Was nur ziemlich unrealistisch ist, ist, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass man vier Jahre dort überleben kann. Man erfährt ja nicht, ob er auch mal in den Wald geht um dort nach Essen zu suchen, aber falls er das nicht getan hat, kommt man da nie und nimmer mit der Nahrung aus. Aber okay, die Vereinsamung wird sehr gut dargestellt (wie er beispielsweise dann anfängt, mit dem Volleyball zu sprechen), doch auch die Rückkehr zur primitiven Lebensweise wird gezeigt, etwa in der Szene als Tom Hanks um sein Feuer springt und ruft:,, Ich habe Feuer gemacht!!“ Zuerst ist er ein vielbeschäftigter Fedex-Angestellter, der sehr auf die Zeit achtet und so weiter, und dann ist er plötzlich ganz alleine in einer ungewohnten Situation. Der Gegensatz ,,Hektisches Leben“ und ,,einsame Insel“ wird hier sehr gut deutlich, weil vor allem die ihm so wichtige Zeit auf der Insel gar keine Rolle mehr spielt. Da kann er ja vier Jahre nichts anderes machen als nur rumzusitzen, es existiert keine Hektik mehr. Wenn man den Film anfangs so sieht, könnte man meinen, man hat eine Familienkomödie oder etwas Ähnliches vor sich, doch der weitere Verlauf ist ganz anders.
Interessant zu erwähnen ist auch noch, dass während der kompletten Zeit, wie sich Chuck Noland auf der Insel befindet, kein einziger Zwischenschnitt auf seine Frau oder so gemacht wird. Man sieht nur ihn auf der Insel, keinerlei Rück- oder Zwischenschnitte auf das hektische Leben.
Das Ende wird von vielen hier als kitschig beschrieben. Dem muss ich auch beipflichten, auch wenn ich keinerlei Alternativvorschläge habe. Aber ich bin immer eher für einen offenen Schluss. Beispielsweise, dass nur angedeutet wird, wie er gerettet wird oder so. Oder eben gar nicht gerettet wird. Doch auch die Variante, dass er wieder ins ,,Leben zurückkehrt“ ist an sich ganz interessant, da hier die verschiedenen Auswirkungen präsentiert werden (was er alles verpasst hat, oder dass seine Frau einen neuen Liebhaber hat).
Fazit: Sehr atmosphärisches Drama, das mit Tom Hanks in der Rolle brilliert und trotz der einfachen Story und der langen Laufzeit erstaunlicherweise kurzweilig bleibt. Auch bei öfterem Ansehen, wie ich festgestellt habe.
8 Punkte gibt´s von mir.