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iHaveCNit: Once Upon A Time in … Hollywood (2019)
14.08.2019

Da ist er nun, der 9. Film von Quentin Tarantino, der wenn Tarantino es ernst meint auch sein vorletzter Film gewesen ist. Und dieses Mal verschlägt es ihn in die goldene Ära Hollywoods ins Jahre 1969. Neben Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und Margot Robbie hat er sich viele weitere Stars und bekannte Gesichter aus seinen vorigen Filmen dafür ins Boot geholt. Der Film ist nicht ganz frei von Schwächen und auch öffentlicher Kritik an diversen Elementen, aber er ist durchaus auch einer der witzigsten Filme, die Tarantino bis jetzt gemacht hat.

Rick Dalton ist ein Schauspieler und Serienstar, der in der Westernserie „Bounty Law“ seine besten Zeiten erlebt hat. Ihn und sein Stuntman Cliff Booth verbindet eine tiefe Männerfreundschaft, die selbst besteht, wenn es gerade nicht so gut läuft. Während Dalton gerade an seinem letzten Hurra arbeitet, macht Booth mit einer Hippie-Sekte Bekanntschaft und ein berühmter Regisseur mit seiner Frau zieht in die unmittelbare Nachbarschaft von Dalton.

Tarantino liebt Filme und das Kino. Das ist nie offensichtlicher dargestellt worden als in „Once Upon A Time in … Hollywood“, in dem er eine regelrechte Liebeserklärung an diese Zeit des goldenen Hollywoods zelebriert und mit Kostümen, Ausstattung und Schauplätzen die größtmögliche Authentizität erzielt. Das Marketing des Films selbst kann ein wenig irreführend gewesen sein, denn die angesprochene Manson-Familie und der Mord an Sharon Tate lässt eigentlich eine ausufernde Gewaltorgie vermuten, die sich ohne Probleme in die Gewaltorgien der vorherigen Tarantino-Filme einreihen könnte, aber weit gefehlt. Auch wenn in seinen 165 Minuten der Film natürlich genug Zeit hat, auch sowohl Tate als auch die Manson-Familie zu präsentieren, so sind das hier natürlich nur Nebenhandlungen. Der Kern des ganzen Films ist eine in Ansätzen und ehrlich erzählte Männerfreundschaft zwischen Leonardo DiCaprios Rick Dalton und Brad Pitts Cliff Booth. Gerade diese Kombination ist mit seinem Herz und seinem Witz für diesen Film Gold wert. Denn wir bekommen immer wieder großartig witzige Szenen geboten, in denen beide auch zeigen können, was sie schauspielerisch drauf haben. Wer „Inglorious Bastards“ kennt weiß, dass Tarantino auch gerne mal historische Ereignisse verzerrt und da macht er auch hier keinen Unterschied. So ist das an Witz und Brutalität gespickte Finale einer der vielen Höhepunkte des Films, genau wie der Einblick in die Dreharbeiten eines Films, den Dalton gerade dreht und die vielen Film im Film-Momente, die uns hier geboten werden. Ich hätte dem Treiben auf der Leinwand ewig zusehen können weil der Film für mich zu keiner Minute langweilig gewesen ist.
Aber, gerade in Bezug auf den Humor des Films muss man sich auch zwangsläufig die Frage stellen, ob man nicht manche Dinge im Film der Lächerlichkeit preisgibt. Gerade dann lässt es sich auch in Frage stellen, wie ernst Tarantino diese Liebeserklärung wirklich meint. „Once Upon A Time In … Hollywood“ hat mich jedoch nicht so in Bann gezogen wie z.B. „The Hateful Eight“; „Jackie Brown“ oder das „Kill-Bill“-Doppelpack, so dass ich leider nicht die Höchstnote ziehen kann.

„Once Upon A Time in … Hollywood“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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