iHaveCNit: Rocketman (2019)
29.05.2019
Ein paar Monate nach dem Achtungserfolg von Bohemian Rhapsody, bei dem kurz vor Schluss Dexter Fletcher die Inszenierung übernommen hat kommt nun ein weiteres filmisches Porträt einer weiteren schillernden Ikone der Musikgeschichte in die Kinos. In „Rocketman“ widmet man sich Elton John. Soweit ich mich zurück erinnern kann, war in einer früheren Planungsphase des Films sogar ein Tom Hardy im Gespräch für die Rolle, aber dann hat man sich für Taron Egerton entschieden, der mit Fletcher bereits in „Eddie – The Eagle“ einen weiteren Wohlfühlfilm geschaffen hat, in dessen Reihe sich auch „Rocketman“ einordnen kann, auch wenn er nicht ganz frei von Schwächen ist.
Reginald Dwight ist ein schüchterner Junge, der unter der fehlenden Liebe seines Vaters leidet. Doch sein musikalisches Gehör und das richtige Gespür am Klavier wird sein Leben für immer verändern, als er als Musiker auf Reisen geht und dabei nicht nur seinen Charakter Elton John erschafft, sondern sowohl die Sonnen- und Schattenseiten des Ruhms und der Liebe kennenlernt.
„Rocketman“ hakt als Biopic pflichtbewusst klar wichtige Stationen im Leben von Elton John ab, bleibt dabei aber kein klassisches Biopic, denn der Film beginnt mit Elton John, wie er sich in einen Entzug begibt und bei einer klassischen Selbsthilfegruppe über sein Leben erzählt und die Stationen in Rückblenden eingeflochten werden. Besonders am Anfang wird der Charakter und seine Hintergründe sehr gut dargestellt, bevor man sich dann wenn es richtig zur Sache geht eher um die klassischen Sonnen- und Schattenseiten des Musikgeschäfts und des Liebeslebens von Elton John widmet. Dabei bleibt der Film dann aber vor allem bei der Charaktertiefe von Elton John sehr oberflächlich. Der Aufstieg und Fall im Showgeschäft wird zwar schon dargestellt und der Film gibt sich die Mühe, das auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit darstellen zu wollen, aber gerade damit, wenn in immer wieder eingebundenen Musicalnummern die Klassiker von Elton John intoniert werden hat der Film mehr den Charakter eines Wohlfühlfilms, Würdigung an Elton John und Nummernrevue seiner Klassiker und seiner schillernden Kostüme.
„Rocketman“ - My First Look – 8/10 Punkte.