Review

Croco Jumbo


Mit „Crawl“ kehrt Alex Aja zu seinen brutalen, ernsten Wurzeln zurück, für die er ja eh wesentlich eher bekannt ist als für Fun-Splatter ala seinem letzten Tierhorrorhappen „Piranha 3D“. Und „Crawl“ ist ein Volltreffer! Kurz und knackig, hart und saftig, spannend und pulstreibend. Einer der besten Tierschocker der letzten Jahre, vielleicht sogar jetzt schon im Olymp dieses Subgenres und in Sachen Killer-Krokos/-Alligatoren ebenfalls der neue Primus für mich. Er wirkt wie eine völlig fettlose, enorm effektive Mischung aus „Black Water“ und „Don't Breathe“. Eine Tochter und ihr Vater (und dessen Hund!) in einem Monsterorkan und einem Haus gefangen - zusammen mit etlichen Alligatoren, die sich in der immer nasser werdenden Umgebung pudelwohl fühlen und mächtig Hunger mitgebracht haben...

Es braucht nicht viel für einen guten Film. Oder besser gesagt lässt es ein guter Film leicht und straight aussehen. „Crawl“ ist das beste Beispiel dafür. Simpel und geradeaus, vollgepackt bis an den Rand mit Spannung und JumpScares done right. Selbst erfahreneren Guckern schießt es da schonmal durch den Körper! Das ist fantastischer Minimalismus, Survival of the Fittest zum Extrem. Das nicht sehr gleichbleibende Verhalten der bissigen Biester hat mir zwar eher weniger gefallen, mal springen sie gefühlt zwei Meter aus dem Wasser und hören einwandfrei, dann schwimmen sie einfach an Leuten vorbei solange diese nur still im Regen/Wasser stehen, doch die Kurzweile siegt über solche leichten Hubbel deutlich. Der Härtegrad ist ideal, das Tempo kennt keine Längen, das Orkan-Setting macht echt was her und unsere Protagonisten haben durchaus Eier, Power und spürbar den unbedingten Überlebenswillen, entscheiden selten dumm. Normalerweise hatte ich nie wirklich Angst vor den schwermütigen Riesenkiefern - hier war das anders! Und spätestens wenn man dann nicht mehr nur um den süßen Hund bangt, weiß man, dass Aja hier einiges richtig macht und hervorragend unterhält, technisch stark inszeniert und massiv viel aus dem nicht allzu hohen Budget herausholt. Geradlinig, selbstbewusst, krachend. Mal laut, mal leise, immer passend und geschickt. Ein Alligator-und-Snack-Spiel der packenden Sorte. Wie gesagt: ich kenne keinen besseren Kroko-Horror und kenne sie fast alle. 

Fazit: Tierterror ohne Augenzwinkern und Ironie - sehr erfrischend, spannend und sommerlich. Gegen diesen keine Miene verziehenden Kroknami sieht kein Sharknado Land! 

Details
Ähnliche Filme