Mike ist erfolgreicher Augenarzt und lebt mit seiner Frau in Los Angeles. Eines Tages nimmt sein Leben jedoch eine dramatische Wende: Der Zustand seines an einer Art schwerer Demenz leidenden Vaters verschlechtert sich so sehr, dass seine Mutter sich nicht mehr alleine um seinen Vater kümmern kann. Er kehrt daraufhin widerwillig gemeinsam mit seiner Frau in sein Elternhaus zurück - aufgrund des zerrütteten Verhältnisses zu seinem Vater wollte er dies niemals mehr machen. Schlimmer ist jedoch, dass Mike offensichtlich das neurologische Leiden geerbt hat und zunehmend ähnliche Symptome wie sein Vater zeigt. Doch dann findet er heraus, dass sein Dad, alles nur zu simulieren scheint. Da dieser allerdings den Befund seines Sohnes kennt, treffen Sie eine Vereinbarung, dass die beiden Dinge ein Geheimnis bleiben und Mike spielt das Spiel widerwillig mit. Durch Zufall gerät er an die "Chain", einen geheimen Zirkel, deren Mitglieder sich gegenseitig bei ihren aus Verzweiflung und Ausweglosigkeit geplanten Selbstmorden helfen. Mike will nicht so enden und schließt sich dem an. Doch wer sterben will, muss zuvor einem anderen helfen sich umzubringen, etwas womit er nicht klarkommt. Als er sich doch überwindet,kommt plötzlich heraus, dass der medizinische Befund falsch und er völlig gesund ist. Doch sein „Helfer“ ist schon auf der Suche nach ihm.
Puh, das ist eine ewig lange Zusammenfassung geworden, aber der Streifen erzählt auch eine recht komplexe Geschichte.
THE CHAIN hätte von der Geschichte das Potenzial für einen Megafilm gehabt. Die Idee mit dem Zirkel, der die Mitglieder erlöst, in Verbindung mit dem Thema Sterbehilfe sind eine reichlich vielversprechende Kombination – dennoch ist der Film nur ein guter geworden, warum?
Das liegt zum einen daran, dass man ständig Rückblenden sieht, wie Mike von seinem Vater beschimpft, beleidigt und niedergemacht wird. Meiner Meinung nach hätte das einmal gelangt, denn so nimmt sich der Film immer wieder sein Tempo und mutiert zwischendurch zu einem Familiendrama, was man sich hätte schenken können - zumindest in der Häufigkeit, denn man versteht auch so, dass die beiden sich nicht leiden können.
Ray Wise als fieser Vater ist natürlich immer gut besetzt, während John Patrick Amedori, den ich noch nie zuvor in einem Streifen gesehen habe, aussieht wie der jüngere Brüder von Christian Bale, ebenfalls eine gute Leistung abliefert.
Ansonsten gibt es eigentlich gar nicht so viel zu meckern. Die Geschichte ist wie bereits erwähnt klasse (was diese mit Mullholland Drive zu tun haben soll, der als Referenzfilm auf dem Cover genannt wird, weiß ich nicht wirklich) und auch das Ende ist hervorragend.
Zudem weiß man eben nie, ob der Darsteller, das was er gerade sieht, sich lediglich einbildet oder ob es wirklich geschieht und das über den ganzen Film hinweg. Insofern passt zumindest der Vergleich mit MEMENTO, der ebenfalls auf dem Cover verewigt wurde, einigermaßen.
Fazit. Auch wenn THE CHAIN kleinere Abzüge in der B-Note bekommt, ist er meiner Meinung gelungen. Die momentane Durchschnittsnote von 4,5 !!! bei imdb kann ich nicht nachvollziehen, besonders wenn man weiß, welcher Schrott dort 6 und mehr Punkte hat. Es wäre zwar aus o.e. Gründen etwas mehr drin gewesen, aber dennoch sollte man sich diesen Streifen mal ansehen. Vielleicht bin ich auch zu kleinlich.