Eigentlich hatte ich ja mal still geplant, einen britischen Heuler wie „The Earth Dies Screaming“ im Rahmen meines „British-B’s“-Projekts unterzubringen, aber diese knuffigen 62 Minuten zum Thema Alieninvasion sind auch als simples Sci-Fi-Remake aller Ehren würdig.
Terence Fisher ist ja nun ein gestandener Regisseur, doch auch bei ihm musste man sich manchmal am Kopf kratzen, was er da machte und ob er dafür Interesse hatte und das gilt auch für seinen Ausflug in die Welt des Invasionsfilms.
Die Welt geht also mal wieder unter (der Titel ist das Beste am Film), wenn auch nicht eben schreiend, sondern sogar sehr, sehr ruhig. Über Nacht haben die Invasoren, von denen wir nicht recht erfahren, wie sie aussehen, offenbar ein Gas versprüht und so liegt die Menschheit landauf, landab tot in der Gegend rum. Zumindest gilt das für das englische „village“, welches als Kulisse und Handlungsort dient und das man von links nach rechts und wieder zurück durchquert.
Doch es finden sich natürlich vereinzelt Überlebende wie der Ami Nolan, der mit einem Versuchsflugzeug unterwegs war. Andere befanden sich zufällig unter der Erde oder in geschützter Umgebung und die trudeln nun wie wirklich zufällig in dieser Ortschaft ein.
Natürlich ist man misstrauisch, vor allem wer wohl den Konflikt begonnen hat, man hat eine Hochschwangere bei sich und dann sind da noch die mysteriösen Roboter, die plötzlich durch die Gegend eiern, als hätte man bei Dr.Who irgendwo den Käfig offen gelassen. Die sind natürlich die Räumkolonne 5, die zufällige Überlebende abmurksen sollen, was sie auch sofort anstreben. Als sei das nicht genug, besteht ferner auch noch die Möglichkeit, die ganzen Toten (oder einige davon) mit pupillenlosen Haftschalen als Zombies wieder zu beleben, was dann in der Folge die ganzen Rettungsaktionen und Fluchten behindert.
Der coole Ami mit der Kippe trifft dabei auf den nur mäßig engagierten Dennis Price, der aus irgendeinem Grund lieber König am Ende der Welt sein möchte und irgendwie stetig auf dem Sprung ist. Seine Frau Peggy – Virgina Field – soll ihn dabei begleiten, aber früher oder später kommt es da natürlich zu einem „change of heart“, denn wer will schon mit einem Kollaborateur bis ans Ende der Welt und dort allein wohnen.
Notgedrungen zieht man sich später dann also in eine Armeebasis zurück, wo man dann tatsächlich noch eine gute Idee entwickelt, nämlich die Kommunikation der Invasoren zu stören, indem man deren Signaltürmchen sprengt, was natürlich der absolute Höhepunkt wird, mit dem die Cybermen zumindest lokal flachgelegt bekommt.
Kenner der Materie der letzten 50 Jahre wissen natürlich, was sie da eigentlich vor sich haben: einen prima Pilotfilm für eine Invasions-TV-Serie, die aber nicht zustande kam, dafür der Film irgendwie ins Kino. Oder eben eine ländliche Outer-Limits-Episode, etwas länger als normal.
Dafür werden die üblichen Ausnahmezustandkonflikte durchgeritten, was allen Figuren ein bis drei brauchbare Szenen gönnt, inclusive Improvisationsgeburt.
Das Ergebnis ist nicht sonderlich spektakulär, aber nicht extra trashig und hat ein paar Momente, wenn Zombies und Roboter interagieren. Wem dieses kleine s/w-Spektakel über den Weg läuft, es gibt schlimmere Ideen, eine Stunde rumzukriegen. (5/10)