Review

Nicht immer werden Superkräfte eines Helden vollumfänglich preisgegeben und im Nachhinein wirkt es eher so, dass die Macher um Regisseur Fruit Chan es selbst nicht so genau wussten. Ähnlich verhält es sich mit der Klassifizierung des Genres, welches am ehesten in Richtung Action-Thriller mit Fantasy-Elementen tendiert.

Als Undercover-Cop Kowloon (Max Zhang) einen Gangsterboss stellt, übermannt ihn sein Aktionismus und er wird in eine Provinz strafversetzt. Just zu dieser Zeit treibt hier ein Serienkiller sein Unwesen, der es offenbar ausschließlich auf Polizistinnen abgesehen hat. Schon bald verschwindet Kowloons Verlobte…

Im Zentrum des Geschehens steht Kowloon, dessen Auf und Abs stationsartig abgearbeitet werden, ohne dass man dem Mann mit der großen Drachentätowierung hinter die Fassade blicken könnte. Die Suche nach dem Serienkiller gestaltet sich nicht übermäßig spannend, zumal im Verlauf nur kleine Hinweise eingestreut werden. Da die wenigen Verdächtigen nie Rede und Antwort stehen, kommt es zumindest zu einiger Action, die meist ordentlich choreographiert ist, während ein paar schwache CGI den Spaß etwas trüben.

So ist bei einer Hatz quer über diverse Häuser ordentlich Dampf dahinter und auch der Fight in einer Metro ist effektiv in Szene gesetzt. Die zwei Auseinandersetzungen mit dem vermeintlichen Bösewicht Sinclair (Anderson Silva) fallen etwas ausführlicher aus, wobei der in luftiger Höhe aufgrund eingestreuter Dialoge ein wenig Drive vermissen lässt. Auch das Erscheinen eines neunköpfigen Drachens dürfte einigen Genrefans merkwürdig vorkommen, während speziell die Eingangssequenz mit Schüssen im Handstand Laune bereitet.

Da ein Off-Erzähler bemüht wird, welcher der Geschichte einen epischen Touch verleiht, sorgen kleine Humoreinschübe an anderer Stelle für Abwechslung. Zuweilen ist ein Augenzwinkern ebenso auszumachen wie leichte Situationskomik, obgleich sich der Stoff auf den ersten Blick weitgehend ernst nimmt. Ähnlich verhält es sich mit den Mimen, die zwar physisch gut austeilen können, innerhalb ihrer Mimik jedoch eher begrenzt erscheinen. Der teils rockige Score fügt sich ebenfalls in die merkwürdige Grundstimmung ein.

Obgleich ein fast durchweg passables Tempo gefahren wird, birgt „Invincible Dragon“ einige erzählerische Schwächen, da er an einigen Stellen offenbar nur wenig mit diversen Nebenfiguren anzufangen vermag und der Held phasenweise mehr mit sich als mit dem Serienkiller zu kämpfen hat. Das Endergebnis mutet mitunter ein wenig krude an, streift Trash-Gefilde und Mystery und doch kann man ihm einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen.
6,5 von 10

Details
Ähnliche Filme