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Dänemark, 2025: Ein Jahr nach einem Terror-Anschlag in Kopenhagen, bei dem 23 Menschen starben, häufen sich rassistische Übergriffe. Die als Antwort auf den Anschlag gegründete rechtspopulistische Partei "National Movement" steht bei den bevorstehenden Wahlen kurz vor einem triumphalen Sieg. In diesem aufgeheizten, toxischen Klima lässt sich der 19-jährige Zakaria vom alten Hassan rekrutieren, um den baldigen Premierminister Dänemarks auszulöschen, noch bevor dieser an die Macht kommt..

Am Anfang ging mir der Film ein wenig auf die Nerven, denn man ist die ganze Zeit am Untertitel lesen, da man sich natürlich auf arabisch unterhält. Nach einer guten halben Stunde soll der Anschlag stattfinden, der natürlich schiefgeht. Und ab da gibt es eine krasse Wendung und mit dieser wird auch der Film deutlich besser, ja sogar richtig spannend.

Natürlich nimmt man mit der Story die jetzigen Ereignisse mit ins Boot, denn in vielen Ländern sind die Rechtspopulisten am Vormarsch. Komischerweise fragt sich niemand von den etablierten Parteien mal, was sie für Fehler gemacht haben und schwenken lieber die Rassismus-Keule.

Regisseur Ulaa Salim wandert hier auf einem sehr schmalen Grat, nämlich Täter und Opfer zu verwechseln, wobei das natürlich immer auf den jeweils politischen Standpunkt ankommt. Insgesamt werden aber die Ausländer eher als die Guten dargestellt – das ist natürlich Geschmackssache, zumal die Partei und deren Mitglieder durchweg als unsympathisch und schmierig gezeigt werden, was ein wenig an Neutralität vermissen lässt.

Trotzdem ist der Film insbesondere in den letzten 45 Minuten richtig spannend und auch realistisch inszeniert, mit einem hervorragenden Abschluss. Jedoch stellt sich mir die Frage, wieso man ausgerechnet einen 19 jährigen, der noch nie ne Waffe in der Hand hatte, darauf ansetzt den Politiker zu killen.

So bleibt unter dem Strich ein zweischneidiges Schwert, denn der Film spricht vor allem politisch neutrale Beobachter an, denn wer in Deutschland AFD wählt, kann die Ansichten der Partei nachvollziehen. Wer die Grünen ganz toll findet, hat Mitleid mit den Ausländern. Als reiner Unterhaltungsfilm ist SONS OF DENMARK daher ungeeignet und sollte insbesondere politisch interessierte Menschen ansprechen.

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