Hierbei handelt es sich um das Regiedebüt von Jack Sholder (Nightmare II, The Hidden), dass leider schnell in der Versenkung verschwand. Entdeckt wurde Sholder von New Line Cinema Produzent Robert Shaye, der auch zwei Jahre später Pizzagesicht Freddy ins Rennen schickte. Shaye und Sholder verfassten zusammen das Drehbuch und sorgten für eine hochkarätige Besetzung. Gerade Jack Palance präsentiert sich in Hochform, Martin Landau agiert sehr gespenstisch, während Donald Pleasence seine Rolle mit der üblichen Routine verkörpert. Nur irgendwie kam ich mit Dwight Schultz nicht ganz klar. Er füllt seinen Part ordentlich aus, doch ich musste dabei immer an das "A-Team" denken, wo er die Rolle des verrückten Murdock einnahm. Ich sah in bisher noch nie in einer ernsten Rolle, es steht ihm nicht so besonders. Als Psychater Dan Potter wird er in die Klinik von Dr. Leo Bain (Donald Pleasence) verlegt. Hauptsächlich muss er sich um vier Patienten kümmern, nämlich den ehemaligen Kriegsgefangenen Frank Hawkes (Jack Palance), den mit Feuer spielenden Priester Byron Sutcliff (Martin Landau), den Kindervergewaltiger Ronald Elster (Erland van Lidth) und den Massenmörder Tom Smith (Phillip Clark). Leider halten die nicht viel von Dan und büchsen bei einem Stromausfall aus. In dem Glaube, Dan hätte seinen Vorgänger ermordet, machen sie sich auf den Weg zu seinem Haus.
Sholder scheitert am eigenen, zu hohen, Anspruch. Die Story ist nicht viel wert, obwohl im Finale eine dicke Überraschung auf den Zuschauer wartet. Doch vorher muss man sich durch die lange Einleitung quälen, das Vorstellen der Hauptcharaktere müsste schnell von Statten gehen. Eine gute halbe Stunde vergeht, bis endlich die Lichter ausgehen. Dier Vier brechen aus, hinterlassen eine blutige Spur, nebenbei bricht auch noch in der Stadt das pure Chaos aus. Jegliche Geschäfte werden geplündert, das irre Gespann fällt nicht weiter auf und kann sich mit Waffen ausstatten. Richtig spannend wird erst die Belagerung des Hauses, zuvor geschehen jedoch noch ein paar Morde, die für die damalige Zeit noch heftig waren. Sholder blendet meist ab, so dass der rote Lebenssaft nur selten sudelt. Doch "Zwei Stunden vor Mitternacht" lebt von seiner Atmosphäre. Gerade die letzte halbe Stunde ist Sholder hochspannend gelungen. Allgemein hat der Film zuvor schon spannende Sequenzen, leider fallen diese immer nur sehr kurz aus, bevor der Film wieder im alten Trott fortfährt. Sholder gönnt dem Zuschauer zuviele Verschnaufpausen. Somit verschenkt er ein wenig die unheimliche Kulisse und den gruseligen Score.
Ordentlicher Einstand für Jack Sholder, jedoch hätte die blasse Story mehr Spannung und Überraschungen vertragen können. Ansonsten ist Sholder durchaus in der Lage Atmosphäre und Spannung zu erzeugen, leider nicht durchgehend. Dafür sieht es darstellermäßig sehr gut aus. Zum Gruseln reichts, aber mehr nicht.