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Das im deutschen Titel erwähnte "blutige Geheimnis" ist zumindest für den Zuschauer kein Geheimnis, da dieser einen klaren Informationsvorsprung gegenüber den Figuren hat. Mit einer Spannung im Sinne von "wer ist der der Mörder?" ist also nicht zu rechnen. Geboten wird einem hier ein Eastern-Horror-Film, der anders funktioniert als andere Genrevertreter.

Zwei vermögende Männer stehen sich in der Handlung als Konkurrenten gegenüber, die ständig versuchen, sich in allen möglichen Bereichen gegenseitig zu übertrumpfen. Hier bietet sich eigentlich die Möglichkeit, dem für Eastern-Streifen häufig auftretenden Humor freien Lauf zu lassen. Da dieser in dem Gesamtkonzept jedoch eher hinderlich gewesen wäre, ist dieser auf ein Minimum reduziert und bietet einer düsteren Atmosphäre einen schönen Freiraum. Der Wettstreit zwischen beiden Männern erfolgt auch im Hinblick auf ein Laternenfest, bei dem die schönste Laterne gewinnen soll. Auf der Suche nach einer besonderen Laterne verschlägt es den eingebildeten Lung Shuai zu dem Laternenmacher Chun Fang. Dieser wurde von Lung Shuai einst im Schwertkampf besiegt. Der Besiegte verlor den Verstand und wird von Rachegelüsten zerfressen. Die Rache ist in ihrer Form ganz klar wie der englische Titel verrät die eines Geisteskranken. Chun Fang beschließt, seinem Feind zu Helfen, indem er ihm eine besondere Laterne für das Fest erstellt. Als Baumaterial muss die Haut von einigen jungen Damen herhalten, die einem der konkurrierenden Männers nahe stehen. Diese bezichtigen sich gegenseitig, die Frauen entführt zu haben und gehen gegeneinander vor.

Der Laternenmacher ist schön krank im Kopf und der "Held" (Lung Shuai) der Geschichte ist ganz klar kein solcher im eigentlichen Sinne. Er verkörpert eher eine menschliche Schwäche, den Ehrgeiz, in einer übersteigerten Form, wofür er schließlich bestraft wird. Dies sind neben dem fast fehlenden Klamauk weitere Merkmale, die diesen Film meiner Meinung nach positiv auszeichnen. Ein Horrorerlebnis stellt sich aber nicht ein, da der Streifen in seiner Genremischung letztendlich zu eigentümlich ist. In diesem Sinne ist Chun Fang auch nicht mit Figuren oder realen Personen, die sich auf der Leinwand oder in der Geschichte mit der handwerklichen Verarbeitung von menschlicher Haut befassten, zu vergleichen.

Die Kampfszenen sind gut choreografiert und die Zeitlupe wird treffsicher eingesetzt. Insgesamt sind die Actioneinlagen gut über die Handlung verteilt und beherrschen die Handlung nicht, wodurch sich eine gelungene Mischung der gemixten Genreaspekte ergibt.

"Human Lanterns" ist eine gute Mischung aus Eastern und Horror, die durch ihren Seltenheitswert ganz klar gewinnt, der es andererseits jedoch ein wenig an Spannung fehlt.

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