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Hipster-DJ Norval aus L.A. besucht seinen entfremdeten Vater in einer abgeschiedenen Küstenstadt in Oregon. Die beiden haben sich ewig nicht gesehen. Trotzdem ist Papa nicht allzu begeistert, als sein Sprössling nach Erhalt seines letzten Briefes auf der Türschwelle steht. Das erste Gespräch zwischen dem etwas unbeholfenen Großstädter und seinem hartgesottenen Erzeuger mündet schnell in einer Kaskade wüster Beschimpfungen. Doch schon bald werden die Komplexe von Vater und Sohn immer gewalttätiger ausgetragen, mit Konsequenzen, die das Publikum mit offenen Mündern zurücklässt.

Na ja offene Münder ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber der Film bietet schon wirklich sehr gute Unterhaltung – wenn man sich darauf einlassen kann, denn der Streifen ist aufgrund seiner Schrägheit sicher nicht jedermanns Sache

Elijah Wood kämpft weiter gegen sein Frodo-Image an, aber irgendwie funktioniert das nicht wirklich. Egal was er spielt – man fühlt sich einfach für immer an HERR DER RINGE erinnert. Bei Daniel Craig klappt das merkwürdigerweise besser, auch wenn dem langjährige Spielen von James Bond sicher auch ein gewisses Stigma anheftet. In einer Nebenrolle ist Martin Donovan zu sehen, der in den 90er Jahren, in so ziemlich jeder dritten Videopremiere, zumindest eine Gastrolle hatte

Der Film selbst ist die ersten 20 Minuten ganz unterhaltsam – dann beginnt er mit einer wirklich überraschenden Wende ein wenig ins Absurde abzudriften, was mir aber ausgezeichnet gefallen hat, da dieser Streifen nun wirklich nicht den Mainstream bedient und jeder der sich COME TO DADDY anschaut, sich dessen auch bewusst sein sollte.

Besonders wenn der eher schüchterne, ja fast spießige Norval wieder eine Aufgabe erledigen muss, die mit seinem Weltbild gar nicht übereinstimmt, sind das die witzigsten und besten Szenen des Films - und im weiteren Verlauf werden immer mehr abstruse Dinge von ihm verlangt, die dem Nerd gar nicht gefallen – aber leider unausweichlich sind.

Ich sehe den Film eher als eine Satire, denn als normalen Horrorstreifen, obwohl er durchaus spannende Stellen hat und insbesondere die Nummer in dem Puff und die mit dem Kugelschreiber sind die absolute Härte und beides habe ich so auch noch nicht gesehen – mehr möchte ich nicht verraten.

Fazit: Wers gerne mal eher unkonventionell mag, ist hier bestens aufgehoben. Allerdings hat der Film recht krude Einfälle, die manchem vielleicht ein wenig sehr krass sind – obwohl der Streifen nicht übermäßig blutig ist. Hat leichten Hang zum Kultstatus.

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