Review

Augen auf bei der Berufswahl…27.10.2021

Worum geht es?

Nachtschicht bei der Streifenpolizei von Los Angeles. Das haben wir schon oft gesehen, meist in guter Qualität, ab und an sogar herausragend. Ich persönlich mag diese Cop-Filme, bei denen immer was los ist, gerne auch mal garniert durch einen bestechlichen Beamten. Diesen gibt es hier nicht, dafür den alten Haudegen Ray, der den Rookie Nick durch dessen erste Nacht im Streifenwagen begleiten soll. Man fährt also durch die Nacht, nimmt eine Betrunkene in Gewahrsam, hat es mit einigen durchgeknallten Menschen zu tun und wird en passant auch noch in den Fall zweier Raubmörder verwickelt. Am Ende des Films steht ein kurzes „bis morgen“, und dann läuft der Abspann.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Als Freund des Polizeifilms sicherlich.

Warum?

Hier geht es weder übertrieben noch breit ausgewalzt zur Sache, auch die Actionsequenzen sind zum einen rar gesät, zum anderen bodenständig inszeniert. Im Grunde begleiten wir zwei Menschen durch deren Arbeitsalltag, freuen uns über die kleinen Einsätze, die schönen Bilder von L.A. bei Nacht und sind bestenfalls leicht verwundert über die schiere Menge an Begebenheiten einer einzigen Nacht. Doch ganz nebenbei wird auch das Thema Selbstjustiz durch Polizisten gestreift, was nicht nur beim Zuseher für Diskussionsbedarf sorgt, sondern auch beim Rookie Nick, der an sich nicht im Streifenwagen rumfahren will, sondern echte Action braucht. Leicht übertrieben ein anderes Cop-Duo, das dem Film eher abträglich, weil völlig überzeichnet, ist. Prima indes die Leistung von Thomas Jane mit Hitlerbart, der den Film an sich reißt, Präsenz zeigt und nachvollziehbar agiert. Wir erfahren wenig über seine Figur, es gibt auch kein Happy-End oder eine Vorgeschichte, sondern nur einen gelungenen Polizeifilm…8/10.

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