Itami Hanzo ist der Dirty Harry der Edo-Periode, und er ist vor allem dirty. Zwar ist er aufrecht, rechtschaffen und unbestechlich, aber er ist ebenso eine Drecksau, sadistisch veranlagt und absolut nicht obrigkeitshörig (was vor allem in Japan ein dicker Hund ist). Gerne lässt er sich auch von seinen Gehilfen foltern, um beurteilen zu können, wo bei seinen "Opfern" die Schmerzgrenze liegt. Als Inspektor sorgt er für die Einhaltung der Gesetze, stellt aber ebenso vieles in Frage. Das Recht wiegt bei ihm schwerer als das Gesetzt, er weigert sich sogar, einen in seinen Augen scheinheiligen Treueschwur zu leisten.
In diesem Fall will er den wieder frei gelassenen Killer Kanbei dingfest machen, erfährt aber schon bald, dass es dort Verbindungen bis in höchste Kreise gibt. Aber Hanzo ist schmerzfrei, wenn es um Gerechtigkeit geht.
Hossa, der erste Teil der Hanzo-Trilogie, die auf einer Vorlage von Kazuo Koike basiert (der schon für Lone Wolf And Cub verantwortlich war), geht in die Vollen! Hochwertig in der Machart, steigt der Film doch genüsslich in die Sleaze-Tiefen hinab, begleitet von schwülstiger 70er-Pornomucke. Hanzos Verhörwerkzeug Nr. 1 ist sein gestählter Eumel, den er nach dem Baden schon gerne mal auf einem Holzbrett klopft, um danach einen Sack Reis zu penetrieren. Derart abgehärtet "vernimmt" er dann die Ladies, die ihm wichtige Hinweise für seine Ermittlungen geben. Und zwar so lange, bis es ihnen tatsächlich gefällt...Seine Praktiken sind auch recht einfallsreich, das muss man ihm lassen.
Schon arg chauvinistisch, das ganze. Aber wenn man die persönliche Alice Schwarzer vor der Tür lässt, ist es auf dreckige Weise enorm unterhaltsam.