Entfesselte Begierde (1973)

Review

von Frank Trebbin

Madeira. Die stumme Gräfin Irina Karlstein lockt die Männer mit ihrem schönen Körper an, um sie dann in der versprochenen Liebesnacht auf der Höhe der Ekstase zu entmannen und ihnen das Blut auszusaugen. Die lesbische Journalistin Anna kommt hinter das Geheimnis des Vampirs, lebt aber nicht lange genug, um daraus Kapital zu schlagen. Nur Doktor Roberts ahnt, welches Geheimnis die Gräfin umgibt…

Der vom Grundthema her dem Phantastischen Film zuzuordnende „Entfesselte Begierde“ entpuppt sich beim näheren Hinsehen als ein Soft- bzw. je nach Version auch als Hardcore-Porno mit Horroreinschlag. Im Gegensatz zu den späteren Filmen Jess Francos zeichnet sich „Entfesselte Begierde“ jedoch durch einen für den Spanier hohen technischen Standard aus. Die überwiegend unbekleideten Darsteller wurden von dem Spanier ins rechte Licht gerückt und einigermaßen gekonnt beim Kopulieren abfotografiert. Für den eingefleischten Horrorfan ist der Streifen aber aufgrund der schwach ausgearbeiteten Schockbilder und des vielen Sex eher uninteressant. Als bizarrer Zwitter ist er zumindest filmhistorisch von Bedeutung, was auch Jess Franco erkannt hat und gleich mehrere, verschieden „harte“ Versionen gedreht hat. Hierzulande gibt es unter dem gleichen Titel eine 89-minütige softe Fassung und eine 95-minütige Porno-Version. Auf Video letterboxed (2,15:1). Mit Lina Romay, Jack Taylor, Alice Arno, Monica Swinn, Jess Franco u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin