Review

iHaveCNit: Marie Curie (2020)
16.07.2020

So kurz nach der Wiedereröffnung der Kinos kommt nun ein Hammer-Wochenende mit 4 interessanten Filmstarts, die ich auch alle im Kino sehen werde. Den Anfang des Quartetts macht hier die historische Biografie von Marie Curie mit Rosamund Pike in der Hauptrolle, die sowohl historisch, wissenschaftlich und gesellschaftlich sehr wichtig ist, aber auch seine Schwächen hat.

Maria Skladova ist eine junge Wissenschaftlerin in Paris. Sie lernt den Wissenschaftler Pierre Curie, der genau wie sie eine Faszination für die Wissenschaft pflegt, kennen und lieben. Gemeinsam arbeiten Sie an ihrem Forschungsprojekt und entdecken dabei die neuen Elemente Radium und Polonium. Ihre Entdeckung wird die Menschheit nachhaltig beeinflussen – mit all den positiven und negativen Konsequenzen.

Frauen in der Wissenschaft. Ein wichtiges gesellschaftliches und historisches Thema. Marie Curie war eine der ersten Wissenschaftlerinnen, die sich mit Leidenschaft, Fleiß und harter Arbeit trotz ihres vermutlich eigenwilligen für Wissenschaftler üblichen Charakters im Laufe der Zeit das Vertrauen ihrer männlichen Kollegen gewonnen, die damit auch trotz der nicht vorhandenen Erfahrung erst mit Argwohn auf ihre Person und ihre Arbeit reagiert haben, weil das zu dieser Zeit noch nicht üblich gewesen ist. Hier von einer systematischen und strukturierten Diskrimierung und gar Unterdrückung von Frauen im wissenschaftlichen Sektor zu sprechen halte ich hier für zu radikal und undifferenziert. Marie Curie war Pionierin und hatte sicherlich auch keine Vorbilder im Bereich der Wissenschaft wenn es um Vorbilder des eigenen Geschlechts geht. Sie hat für etwas mit voller Leidenschaft gebrannt und als „Erste“ einfach ihre Arbeit gemacht – und ist mit ihren Errungenschaften sicherlich genau ein wichtiges Vorbild für junge Frauen, die sich für eine Arbeit in der Wissenschaft interessieren, auch wenn ich der Meinung bin, dass sich jede Frau, die sich auch für eine Arbeit in der Wissenschaft interessiert auch mit voller Leidenschaft, Fleiß und harter Arbeit auch ohne entsprechende Vorbilder allen Hindernissen zum Trotz ihren Weg in der Wissenschaft gehen wird – genau wie es auch Marie Curie getan hat.

Die Rolle im Film wird natürlich von Rosamund Pike großartig gespielt und da ich Pike großartig finde, war sie auch eine der Hauptgründe überhaupt den Film zu sehen. Aber ich habe hier noch ein sehr gutes Biopic bekommen, bei dem für mich aber die Stationen im Leben von Marie Curie durchaus viel zu gehetzt abgearbeitet worden sind. Auch die visuellen, effektreichen Spielereien waren eher befremdlich und haben mich etwas aus dem Film raus gezogen. Schön fand ich, wie der Film vor allem die familiären Bindungen zu ihrem Mann und den Töchtern herausgearbeitet hat. Sehr unkonventiell fand ich auch, wie der Film auch die Folgen der Arbeit von Curie gezeigt hat und auf diverse wichtige geschichtliche Ereignisse eingeht um die sowohl negative als auch positive Tragweite des Lebenswerks von Curie aufzuzeigen. Genauso wie es die öffentliche Wahrnehmung damals gewesen ist.

„Marie Curie“ - My First Look – 7/10 Punkte.

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