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Es ist die 415. Produktion, in die Roger Corman involviert ist und obgleich er dafür bekannt ist, vergleichsweise wenig Kohle zu investieren, legte er sich nie auf bestimmte Genres fest.
Das ist für die vorliegende Mixtur vorteilhaft, denn zwischen Action, Sci-Fi und Horror vermag sich Regisseur Ernie Barbarash nie so recht zu entscheiden.

Als Quinn (Scott Adkins) mitten in Vietnam erwacht, kann er sich weder richtig artikulieren, noch an vorangegangene Ereignisse besinnen, bis ihn ein Foto daran erinnert, nach seiner vermissten Tochter zu suchen. Ähnlich ergeht es dem Auftragskiller Conner (Andy On), der seine entführte Frau ausfindig zu machen versucht. Gemeinsam kommen sie einer Alienverschwörung auf die Spur…

Zweifelsohne ist es löblich, nicht den üblichen Einheitsbrei zu servieren, doch im vorliegenden Fall wäre dies wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen, anstatt mit Außerirdischen und deren acht Dimensionen um die Ecke zu kommen.
Schon allein, weil der erste Fight keine fünf Minuten auf sich warten lässt und untermauert, dass Adkins noch lange nicht zum rostenden Eisen gehört. Als er auf eine mönchsartige Erscheinung trifft, die ihn mit einer lässigen Handbewegung durch festes Mauerwerk stößt, macht sich ein erstes Stirnrunzeln breit und es ist beileibe nicht das letzte.

Zunächst ist die Geschichte in zwei parallel ablaufende Handlungsstränge aufgedröselt, welche leider erst spät zueinander finden. Quinns Story wird teilweise unnötig verkompliziert, wodurch nicht selten einige Längen, jedoch auch kleine Schmunzler entstehen, etwa, als er sich eine knallbunte Jacke von einer Wäscheleine krallt oder sich ohrfeigt, weil es das Stottern kurzfristig aussetzen lässt. Deutlich mehr Dynamik ist bei Conners Entwicklung im Spiel, zumal es gradliniger zur Sache geht und die Action einen höheren Anteil hat.

Leider bilden die Kämpfe einen nur geringen Anteil des Treibens. Sie sind zackig und knackig in Szene gesetzt, ohne dass es unübersichtlich wird. Die Choreographie kommt indes kaum über durchschnittliche Moves hinaus und der Gewaltpegel rechtfertigt durchaus eine FSK16, was nicht allzu derbe Einlagen impliziert.

Als merklicher Schwachpunkt entpuppt sich schließlich das Finale. Anstatt auf eine Form von Endkampf zu setzen, dominieren mehr schlechte als rechte CGI mit vielen Leuchteffekten, während eine nachgeschobene Szene die Palette an hanebüchenen Einfällen um einen erweitert.

Wenn das Raum - und Zeitgefüge zwischenzeitlich außer Betrieb gesetzt wird und Leute mit spinnenartigen Implantaten zu willenlosen Werkzeugen mutieren, dann dominiert über weite Teile Sci-Fi auf Trashniveau. Darstellerisches Mittelmaß, ein komplett unauffälliger Score und wenig atmosphärische Sets können dem kaum entgegenwirken. Eine leidlich unterhaltsame Melange, die über weite Teile wie ein storytechnischer Flickenteppich rüberkommt und dabei zu selten Spannung erzeugt.
4,5 von 10

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