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Die drei Problemjugendlichen Duncan, Dean und DJ Beatroot werden dazu verdonnert, am "Duke of Edinburgh"-Programm teilzunehmen, welches vorsieht, dass sie sich mehrere Tage lang auf eigene Faust durch die schottischen Highlands schlagen müssen, um auf diese Art zu beweisen, dass es sich bei ihnen doch um nützliche Mitlglieder der Gesellschaft handelt. Zusammen mit dem Streber Ian, der sich freiwillig für die Exkursion gemeldet hat, um die Chancen für die Aufnahme an seiner Wunsch-Universität zu verbessern, werden die Kids mitten in der Pampa ausgesetzt... und geraten auf ihrem Weg zum vereinbarten Zielort prompt ins Visier eines irren, adeligen Ehepaares, das jedes Jahr auf die Teilnehmer am "Duke of Edinburgh"-Contest mit der Flinte anlegt, um die Population der nutzlosen Unterschicht ein wenig einzudämmen... Okay, zugegeben, als auf lustig getrimmte "Most Dangerous Game"-Variante steht "Get Duked!" doch wesentlich besser da als die absolut unerträgliche John Leguizamo-Farce "The Pest - Jagd auf das Chamäleon" von 1997 und schlägt diese darum auf identischem Terrain auch mal echt mit Abstand, aber deshalb handelt es sich bei dem vorliegenden Genre-Zwitter noch lange nicht um einen gelungenen Film. Statt die Chose straight durchzuerzählen und sich auf die Comedy-Aspekte der Angelegenheit zu fokussieren, hat Regisseur und Drehbuchautor Ninian Doff das Ganze nämlich in der Manier seriöser Dramen in erster Linie mal mit ein wenig ziemlich deutlich geäußerter Sozial-Kritik und ein paar Kommentaren zum Generationen- und Klassen-Konflikt der britischen Gesellschaft unterfüttert... was ähnlich wie damals bei "Attack the Block" dazu führt, dass das fertige Ergebnis irgendwie uneinheitlich und zerfahren wirkt. Aber hey, wer nun eventuell auf den Gedanken kommt, dass so ein wilder Mischmasch inklusive Musik-Einlagen bei "The Wicker Man" (dort Folk, hier Hip-Hop) doch auch funktioniert und sogar einen der ganz großen Genre-Klassiker abgeworfen hat, dem sein gesagt: Ninian Doff ist nicht Robin Hardy und Eddie Izzard (übrigens auch Produzent und Strippenzieher im Hintergrund) ist mal echt kein Antagonist vom Format eines Christopher Lee. Als reine Komödie fällt das Ganze dann auch leider schon relativ schnell flach, denn nichts killt die Lacher effektiver, als wenn man die Pointe von 'nem Witz schon weit im Vorfeld kommen sieht, was hier mehrmals der Fall ist. Auf der anderen Seite setzt "Get Duked!" aber auch mal echt gar nichts daran, in irgendeiner Form spannend zu sein, zumal einem die bewusst überzeichneten Figuren da auch mal herzlich egal bleiben. Um so wirklich als Satire zu glänzen hätte der Humor allerdings doch wesentlich schwärzer sein müssen, so kommt die Angelegenheit im Endeffekt leider ein wenig bisslos daher. Am ärgerlichsten ist dann aber doch die überkandidelte Inszenierung, die sich extra Mühe gibt, so manchen Hasenköttel-Drogentrip des Protagonisten-Quartetts (don't ask!) auf der Bild- und Ton-Ebene zu simulieren und den Streifen bisweilen wie einen zweitklassigen Edgar Wright-Abklatsch wirken lässt... und da finde ich die Originale schon nicht wirklich prall! Fazit: Wenn Graf Zaroff immer noch das "Genie des Bösen" ist, dann ist "Get Duked!" höchstens mal der Sonderschüler der Fiesheit, oder so...

5/10

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