Crypto - Angst ist die härteste Währung (2019)

Marty ist ein junger Banker, der an der Wall Street für eine große Bank tätig ist. Da er seine Arbeit etwas zu gewissenhaft gemacht hat, ist seiner Bank ein großer Deal entgangen. Als Konsequenz wird er ausgerechnet in seine alte Heimat in der Provinz strafversetzt. Dort schlagen sich sein Vater und sein Bruder auf dem familieneigenen Land als Farmer durch. Marty hingegen soll vor Ort die lokale Bank genauer unter die Lupe nehmen - für den Wall Street-Banker zunächst alles andere als eine erfüllende Aufgabe. Doch je mehr sich ihm die wahren Hintergründe offenbaren, desto mehr stellt sich heraus, dass der Schein trügt.

Diese Zusammenfassung zeigt gleich die Stärken und auch die Schwächen des Films. Wie Marty hinter das Geheimnis und die Verschwörung kommt, wird durchaus spannend erzählt. Selbstverständlich spielen auch die neuen Währungen eine Rolle, denn sonst hätte man den Film ja auch Dollar nennen können.

Anfangs dauert es etwas bis die Geschichte in die Gänge kommt. Man legt hier sehr viel Wert auf Charakterzeichnung – und meint es da auch ein bisschen zu gut, denn eigentlich passiert die erste halbe Stunde nichts, außer das man dem Zuschauer die Figuren und ihre Motive näherbringt.

Was allerdings diese Familiengeschichte soll, kann ich bis zum Schluss nicht begreifen. Wollte man Kurt Russell die Rente ein wenig aufbessern oder zeigen, dass die Familie Hemsworth auch noch einen dritten Zögling hat, der nicht schauspielern kann?

Die Antwort kann wohl nur der Regisseur geben, denn es gibt bis zum Ende keinen wirklich plausiblen Grund diesen Handlungsstrang einzubauen, zumal damit dem Film immer wieder Tempo genommen wird.

Beau Knaopp als Banker weiß hingegen durchaus zu überzeugen und man nimmt ihm die Rolle auch komplett ab. Eigentlich will er nur das richtige tun, doch leider ist in der heutigen Welt das richtige, meist das falsche.

So bleibt unter dem Strich ein Thriller, gewürzt mit einem Familiendrama, das man sich hätte schenken können, weil es einfach fade schmeckt. Die Teile des Films, die sich mit dem Betrug und der Währung beschäftigen hingegen sind durchaus gelungen. Bewertung fast unmöglich...