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Der zweite abendfüllende Spielfilm von Regisseur Adam Egypt Mortimer ist eine teils bizarre Sammlung von Vorbildern, die mit ihren typischen Eigenheiten nachempfunden wurde. „Donny Darko“ stand ebenso Pate wie „Fight Club“, bevor der Mystik-Thriller gegen Ende vermehrt auf den Spuren von „Jacob's Ladder“ wandelt. In jenem stand Tim Robbins im Vordergrund, während hier sein Sohn Miles die Hauptrolle verkörpert.

Student Luke (Miles Robbins) hatte als Kind einen imaginären Freund namens Daniel (Patrick Schwarzenegger), der mit der Rückkehr ins Haus seiner kranken Mutter (Mary Stuart Masterson) nach Jahren der Abstinenz erneut erscheint. Zunächst scheint Daniel ein hilfreicher Gegenpol zum schüchternen Luke zu sein und verhilft ihm immerhin zu einem Date mit der Künstlerin Cassie (Sasha Lane). Doch Daniel entwickelt ein Konkurrenzverhalten, dass Luke bald nicht mehr kontrollieren kann…

Schizophrenie beruhend auf einem Kindheitstrauma ist ein weites Feld im Bereich des Düsterfilms und erfährt hier bereits in den ersten Minuten seine Untermauerung. Trennung der Eltern, indirekter Zeuge eines Amoklaufes, soziale Isolation. Im Gewand von Coming-of-Age folgt schließlich die Einführung der ungleichen „Persönlichkeiten“ von Luke und Daniel, wobei stets ein Anflug von Humor auszumachen ist, etwa, als Daniel während einer Klausur diverse Formeln auf seinem nackten Oberkörper offenbart, die natürlich nur Luke sehen kann. Nicht ohne kleinere Längen folgt das Techtelmechtel mit Cassie, welches jedoch den sanften Kern von Luke hervorhebt, was einen weiteren Kontrast zum selbstzerstörerischen Finalakt bildet.

Mit recht simplen, jedoch stilsicher inszenierten Szenerien steigert sich die Chose in eine surreal anmutende Spirale aus Trugbildern und vermeintlichen Wahnvorstellungen, hinzu gesellt sich einiges an Body-Horror, was deutlich an Cronenberg erinnert und hinsichtlich des eher geringen Budgets passabel umgesetzt wurde. Dennoch vermag der Showdown nicht wirklich zu überzeugen, zumal Überraschungen ausbleiben und die Spannungskurve nicht adäquat ansteigt.

Überraschend gut verkaufen sich hingegen die bekannten Sprösslinge. Patrick Schwarzenegger bringt deutlich mehr Talent mit als sein Vater Arnold, denn obgleich er zuweilen drüber performt, offenbart er eine ordentliche Präsenz und punktet primär mit den leicht diabolisch anmutenden Einsätzen. Miles Robbins überzeugt eher in den ruhigeren Momenten und wird erst gegen Finale etwas mehr gefordert. Einen weiteren Pluspunkt bildet der Score von „Clark“, welcher die teils bizarre Stimmung mit interessanten Hüllkurven ansprechend untermalt.

Was auf optischer Ebene einigermaßen ansprechend ausgefallen ist, hakt auf narrativer teils merklich, zumal der Stoff früh offen legt, wohin der sprichwörtliche Hase laufen mag. Wer mit oben erwähnten Beiträgen etwas anzufangen weiß, liegt nicht völlig falsch, die Qualitäten der Vorbilder werden hingegen nicht erreicht.
6 von 10

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