Nach dem durchschlagenden Erfolg des ersten Teils ließ sich das „Krokodil“ nicht lumpen und kehrte nur zwei Jahre später auf die Leinwand zurück. Nun hat er sich bereits in New York eingelebt, ist mit Sue liiert und könnte theoretisch glücklich sein, doch der Alltag beginnt langsam, Mick zu langweilen. Da kommt ein kolumbianischer Drogenbaron, der seine Frau entführt, gerade recht, zumal Mick auf diesem Weg wieder in sein geliebtes „Outback“ zurückkehren kann und dort die Gangster an der Nase herumführt.
Diese Fortsetzung hat wie alle für gewöhnlich den Vorteil, dass die Charaktereinführung wegfallen kann und es gleich ans Eingemachte geht. Allerdings war es bei „Crocodile Dundee“ so, dass keinesfalls der Plot an sich das spannende war, sondern die Art und Weise, wie Mick in der Megametropole New York zurechtkommt. Im zweiten Teil hat man diesen Bonus nun nicht mehr, sodass die Angelegenheit hier deutlich humorärmer ausfällt, obwohl bereits die Auftaktszene ein echter Komödienklassiker ist.
Die Story um die Entführung Sues und den Drogenboss versucht man, so klischeefrei wie möglich an den Mann zu bringen, doch leider sind bereits die Gesichter der Übeltäter aus der 08/15-Schublade gegriffen. Zum Glück sind die Herrschaften auf der guten Seite des Gesetzes sympathisch genug, um dem Film den nötigen Pep zu verleihen. Richtig in Schwung kommt diese Fortsetzung ohnehin erst ab der Ankunft in Australien, wo Mick wieder in seinem Element ist und mit den Gangstern ein sehr amüsantes Katz- und Mausspiel inszeniert. Dass dabei sämtliche bekannte Gesichter des Vorgängers wieder mitwirken, ist natürlich höchst erfreulich.
Freunde gepflegter 80er-Comedy dürfen natürlich auch „Crocodile Dundee II“ in ihr Herz schließen, obwohl er zumindest in Sachen Humor gegenüber dem Vorgänger deutlich abfällt. Dafür ist Paul Hogan in seiner Paraderolle erneut sehr sympathisch und kann mit seiner locker-coolen Art Punkte sammeln. Hätte er danach noch ein paar Rollen gefunden, die seine Rente sichern, wäre uns der viel zu spät gedrehte dritte Teil wohl erspart geblieben.