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Die Einfallslosigkeit Hollywoods geht in der Beweisführung in die nächste Runde.


1989 landete Mary Lambert mit der Verfilmung von Kings Roman einen Hit, der unter Genrefans einen guten Ruf genießt. Sie fand dabei den richtigen Ton, um diese tragische und düstere Geschichte angemessen filmisch umzusetzen und setzte dabei auch konsequent auf drastische Gewalt, die wie eine unausweichliche Eruption einer permanent schwelenden Bedrohung wirkte. Leider konnte Dale Midkiff als Hauptdarsteller nicht mithalten und war der große Schwachpunkt des Films.

Daran ist aber auch die Schwäche des Remakes zu erkennen. Jason Clarke mag zwar ein besserer Schauspieler sein, aber sein Spiel lässt kein Verständnis für das Verhalten seiner Figur aufkommen. An einer zentralen Stelle wirkt dann auch ein Verzweiflungsschrei der Figur unfreiwillig komisch, da zuvor kaum emotionale Regung wahrnehmbar war. Die Führung von Schauspielern ist nicht die Sache der Regisseure.
Dieses Phänomen greift dann auch bei John Lithgow, dessen Jud Crandall sich nur wenig nachvollziehbar verhält. Daran lässt sich dann auch erkennen, dass es den Regisseuren an einem geschlossenen Konzept mangelt und sie sich mehr darauf zu konzentrieren scheinen, einzelne Szenen zu inszenieren und dann in der Reihenfolge des Drehbuchs aneinanderzureihen. Auf allen Ebenen, die eine Relevanz für das Projekt haben, haut dieses Remake daneben. Die Musik ist weniger stimmungsvoll, die Charaktere weniger nachvollziehbar, die Stimmung weniger bedrohlich und die Plotveränderungen bringen weniger Reiz, als wenn man die Story eins zu eins umgesetzt hätte.

Die Schwestern-Erzählung wird auch wenig plausibel in die Handlung eingebaut und erweist sich als weniger schaurig in der Darstellung. Man leidet hier einfach mit keiner Figur mehr so sehr mit wie noch 1989. Der fehlende Selbstmord der Nachbarin ist dann eine Ausdünnung der Handlung, die nochmals zeigt, dass die Produktion kein Gespür für die morbide-melancholische Geschichte und die Figuren hat, die sich in ihr bewegen. Ganz zu schweigen von der wesentlichsten Storyveränderung.

Dieses Remake ist demnach vollkommen überflüssig und zeigt bestenfalls nur noch einmal, wie gut Lambert vor 30 Jahren ihre Umsetzung gelungen ist. Hollywood braucht wieder mehr kreative Regisseure, die so etwas wie ein Gesamtkonzept entwickeln können. Kölsch und Widmyer sind dazu nicht in der Lage und bestenfalls sollten sie im Bereich Imagefilm oder Videoproduktion eingesetzt werden.

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