Review

„Prepare for british Intelligence“ lautet eine offizielle Werbezeile für diesen Film – leider ist die erwartete britische Bondparodie nicht gerade etwas geworden, über das man gern reden möchte.
Das Beste, was ich über „Johnny English“ sagen kann, ist, dass der Film a) einen Hauch besser ist als „Bean – Der Katastrophenfilm“ und b) etwas mehr mit den berühmten Sellers-Clouseau-Filmen zu tun hat als das Steve-Martin-Wrack, was dieses Jahr unsere Kinos heimsuchte.

Ansonsten bewahrheiten sich alle Vorurteile, die sich automatisch ergeben, wenn man aus einer Reihe von Werbespots einen abendfüllenden Film herstellt.
Ich bin nun wirklich Atkinson-Fan und seine spezielle Art von übertriebener Großspurigkeit und totaler Schusseligkeit kann wirklich viel Freude machen. Dennoch wirkt vieles in „Johnny English“ stark bemüht und in die Länge gezogen – was noch erträglich wäre, wenn Atkinson halbwegs sympathisch rüberkommen würde – nur tut er das leider nicht.
Seine betont zur Schau getragene Aufgeblasenheit wirkt einfach nur arrogant – da zeigt es sich, wie gut Sellers seine Rolle im Griff hatte, denn auch da paarte sich durchaus vorhandene Kompetenz mit Ungeschicktheit, aber so angelegt, dass man den Ärmsten immer gern haben musste, denn er versuchte stets das Beste, ohne für seinen persönlichen Vorteil zu arbeiten.

Atkinson mischt kindlichen Eifer mit selbstsüchtigem Sich-Nichts-Sagen-Lassen, worauf sein Assistent stets die Kohlen aus dem Feuer holen muß. Die Gags kommen meistens mit langwieriger Ansage und bieten dann nicht viel mehr als erfüllte Erwartungen.
Einige Gags wirken durchaus komisch, aber meistens trägt der Charakter den Film nicht.
Da hilft es wenig, dass Nathalie Imbruglia als Interpol-Agentin ihre Sache ganz ordentlich macht – als Bösewicht und Gegenpart untergräbt John Malkovich sogar noch das letzte Niveau. In klassischen Komödien ist der Mann fehl am Platz – Overacting ist ein zu mildes Wort für die grimassierende Hampelei.
Und dass sich Atkinson für ein paar simple Fäkaliengags hergibt, hebt das Niveau nicht eben sehr. Daß nun auch noch die Briten einen Film zusammenklöppeln, der sich in erster Linie über die Franzosen hermacht, ist auch kein Ausbund an Originalität.

Immerhin: einige saubere Actionsequenzen, kompetente Kamera und Regie und einige gute Gags sind zu verzeichnen, aber als Atkinson-Fan kann ich einfach mehr erwarten.
Wer will, darf sich davon berieseln lassen, für mich ist Atkinson in Nebenrollen einfach besser oder idealtypisch für das TV-Format, wo er auch seine denkwürdigsten Spuren hinterlassen hat. (4/10)

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