Ein französisches U-Boot in geheimer Mission vor der syrischen Küste soll einige Kampfschwimmer aufnehmen, die von einem Einsatz an Land zurückkommen - doch das durch in der Nähe befindliche feindliche Schiffe bedrohte Unternehmen verzögert sich, da Sonar-Spezialist Chanteraide (François Civil) höchst seltsame Schraubengeräusche hört, die er nicht zuordnen kann. Während die Kampfschwimmer inzwischen entdeckt und in ein Feuergefecht verwickelt werden, hat ein Helikopter einer nahen iranischen Fregatte das U-Boot entdeckt und wirft Wasserbomben. Nur durch ein gewagtes Auftauch-Manöver von Kommandant Grandchamp (Reda Kateb), der höchstselbst - auf dem Schiffsrumpf stehend - den angreifenden Hubschrauber mit einer RPG-Granate abschießt kann die Operation noch erfolgreich beendet werden. Doch zuhause müssen sich Grandchamp und sein Stellvertreter D'Orsi (Omar Sy) trotzdem vor Flotten-Admiral Alfost (Mathieu Kassovitz) verantworten, der sie diesbezüglich rügt, während Chanteraide (entgegen dem ausdrücklichen Befehl) das seltsame Geräusch, das titelgebende Heulen des Wolfs, zu ergründen versucht.
Doch dies ist schnell vergessen, als kurz darauf die Russen in Finnland einmarschieren und die europäische Bündnispflicht eintritt: Frankreich entsendet zwei Atom-U-Boote in die Region, von denen das eine - unter Grandchamps Kommando - Atomsprengköpfe trägt. Chanteraide hat das Geräusch inzwischen einem offiziell als abgewrackt geltenden russischen Versuchs-U-Boot zugeordnet, wovon er auch seine Vorgesetzten überzeugen kann. Dies passt auch zur alle Beteiligten erschütternden Nachricht vom Abschuß einer russischen Interkontinental-Rakete mit Ziel Westeuropa, wodurch Grandchamp den Befehl zum Gegenschlag erhält und eine Atomrakete auf Russland abfeuern soll. Als dieser unwiderruflichen Beschluss die Befehlskette durchläuft, setzt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit ein...
Das metaphorische Wolfsheulen ist ein spannender U-Boot-Thriller, den Regisseur Antonin Baudry, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, in bester Roter-Oktober-Manier inszeniert hat: Ein seltsames Unterwassergeräusch, ein nicht unsympathischer junger Hauptdarsteller (der neben seiner Spezialisierung gerne auch mal Gras raucht), ebenso disziplinierte wie menschliche Vorgesetzte ("Ist der Schlitz zu?") dazu einige Action-Szenen in klaustrophobischer Enge an Bord einer modernen Unterwasser-Waffe und schließlich politische Großereignisse als Rahmenhandlung für eine spannende Jagd auf ein U-Boot - mit dieser ausgewogenen Mischung gelingt es Baudry, die Spannung bis zum Schluß aufrecht zu erhalten.
Dabei nimmt man als Zuseher auch gerne einige Dinge in Kauf, die ausschließlich der Filmdramaturgie geschuldet sind und sich in der Wirklichkeit nie so abspielen würden: dazu gehört das Aufschießen eines verklemmten Schlosses einer tragbaren automatischen Waffe, das problemlose Eliminieren eines feuernden Helikopters (durch Granat-Detonation oberhalb dessen Rotors) wie auch die unerklärliche Passivität der zugehörigen feindlichen Fregatte in der Nähe; wenn einem U-Boot der halbe Turm weggeschossen wird, wird dasselbe nicht mit ein paar kleineren Bränden davonkommen, sondern in kürzester Zeit volllaufen und sinken - und ein trainiertes U-Boot-Besatzungsmitglied wird in kritischen Momenten auch nicht die Nerven wegschmeissen und sich heulend auf seine Pritsche legen, um ein paar der gröbsten Ungereimtheiten anzusprechen. Dennoch - und das spricht sehr für das Script - bringt keine der geschilderten Begebenheiten den Film zum Kippen.
Insgesamt ein ebenso unterhaltsamer wie spannender Unterwasser-Thriller, der sich besonders in der zweiten Filmhälfte fast ausschließlich in stählernen Rümpfen abspielt, politische Hintergründe ausklammert, sich stattdessen auf technische Aspekte konzentriert und ansonsten von der Darbietung seiner Proponenten (hier sticht besonders Kassovitz hervor) lebt. Durchaus sehenswert: 8 Punkte.